Auf die neu gewählte Bürgermeisterin der Stadt Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist ein Messerangriff verübt worden.
Auf der Straße läuft ein größerer Polizeieinsatz.
Von red/dpa/afp
Auf die neu gewählte Bürgermeisterin der nordrhein-westfälischen Stadt Herdecke, Iris Stalzer (SPD), ist ein Messerangriff verübt worden. Die 57-Jährige sei mit lebensgefährlichen Verletzungen an ihrer Wohnanschrift aufgefunden worden, teilte die zuständige Polizei in Hagen mit. Stalzer wurde demnach mit einem Rettungshubschauber ins Krankenhaus gebracht. Eine Mordkommission nahm Ermittlungen auf.
Zu den möglichen Hintergründen des Angriffs gab es noch keine Informationen. Der WDR und die „Bild“-Zeitung berichteten, ein Jugendlicher sei von Polizisten in Handschellen von dem Wohnhaus Stalzers weggeführt worden.
SPD-Fraktionschef Matthias Miersch sagte in Berlin, Stalzer sei niedergestochen worden. „Wir sind in Gedanken bei ihr und wünschen ihr, dass sie diese furchtbare Tat übersteht, überlebt.“ SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf erklärte, die Nachricht aus Herdecke mache „uns tief betroffen“. „Wir bangen mit unserer Genossin und Bürgermeisterin und sind in Gedanken bei ihren Angehörigen.“
Stalzer sei am Dienstag in direkter Nähe zu ihrem Wohnhaus attackiert worden, berichtete der WDR. Der oder die unbekannten Täter sollen mehrfach auf sie eingestochen haben, bevor sie sich schwer verletzt in ihr Wohnhaus geschleppt habe. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung wurde sie von ihrem Sohn gefunden.
Bundeskanzler Merz zeigt sich bestürzt über die Tat
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) reagierte entsetzt auf die Attacke. „Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke. Sie muss jetzt schnell aufgeklärt werden“, erklärte Merz am Dienstag in seinem offiziellen Account im Kurzbotschaftendienst X. „Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen“, schrieb der Kanzler weiter.
Uns erreicht eine Nachricht über eine abscheuliche Tat aus Herdecke. Sie muss jetzt schnell aufgeklärt werden. Wir bangen um das Leben der designierten Bürgermeisterin Iris Stalzer und hoffen auf vollständige Genesung. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und ihren Angehörigen. — Bundeskanzler Friedrich Merz (@bundeskanzler) October 7, 2025
CDU-Fraktionschef Jens Spahn sagte in Berlin, er hoffe und bete, dass Stalzer die Attacke überlebe. Die Hintergründe des Angriffs müssten rasch aufgeklärt werden.
SPD-Politikerin setzte sich in der Stichwahl durch
Die 57 Jahre alte Stalzer hatte am 28. September die Stichwahl als Bürgermeisterin in Herdecke gewonnen. Die außer von der SPD auch von den Grünen unterstützte Kommunalpolitikerin konnte sich in der im südöstlichen Ruhrgebiet liegenden Stadt mit 52,2 Prozent der Stimmen gegen den CDU-Bewerber durchsetzen. Nach Angaben der Stadt war die offizielle Amtseinführung am 4. November geplant. Stalzer ist Rechtsanwältin und saß bereits vor der Kommunalwahl im Herdecker Stadtrat.
Die Herdecker Stadtverwaltung reagierte mit Entsetzen und Fassungslosigkeit auf die Attacke. „Ich wünsche Frau Stalzer von Herzen eine gute Genesung. Meine Gedanken sind bei ihr und ihrer Familie“, erklärte der Erste Beigeordnete Dennis Osberg.