Minister: „Etwas weniger Fleisch wäre durchaus angebracht“

dpa/lsw Stuttgart. Agrarminister Peter Hauk hat für mehr Fleischverzicht bei der Ernährung geworben. Er sei weit davon weg, den Leuten vorschreiben zu wollen, wie sie sich ernähren sollen, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Aber klar sei auch: „Etwas weniger Fleisch wäre durchaus angebracht.“ Andere Produkte etwa aus Getreide, Gemüse oder Kartoffeln seien bekömmlicher und billiger. Die Menschen würden im Schnitt nur zehn Prozent des Einkommens für Lebensmittel ausgeben. Das sei dann eine „Frage der Prioritätensetzung und eine Frage der Ernährung“. Wer nur zweimal die Woche statt täglich Fleisch esse, werde trotzdem „gut satt“.

Minister: „Etwas weniger Fleisch wäre durchaus angebracht“

Peter Hauk (CDU) spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Hauk stellte am Dienstag den weiterentwickelten Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“ vor, mit dem der Bio-Landbau gefördert werden soll. Der Plan soll helfen, die steigende Nachfrage nach Bio-Produkten aus heimischer Erzeugung zu bedienen. 2019 wurden 13,2 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen in Baden-Württemberg ökologisch bewirtschaftet. Ziel der Landesregierung ist es, dass bis 2030 etwa 30 bis 40 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche nach den Regeln des ökologischen Landbaus bewirtschaftet werden.

Das sei ein ehrgeiziges Ziel, sagte Hauk. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass es erreicht werden kann. Man habe nicht vor, den Bio-Anteil zu erhöhen mit Paprika aus Italien oder Äpfeln aus Neuseeland, sondern mit heimischen Produkten. Bio lasse sich nicht von oben verordnen, sagte er. Es brauche Erzeuger, Vermarkter wie Verbraucher. Er glaube aber, die Menschen seien bereit, mehr für Bio-Produkte zu zahlen. Und: „Landwirte produzieren alles, sie wollen das nur reell bezahlt bekommen.“