Minister müssen öfter auf Linienflüge ausweichen

VIP-Jets sollen Kanzlerin und Bundespräsident vorbehalten sein

Berlin (AFP). Bei der Flugbereitschaft für Regierungsmitglieder gibt es offensichtlich zunehmend Engpässe, weil nach der jüngsten Pannenserie mehr Maschinen als Reserve bereitgehalten werden. Damit sollten Flüge der wichtigsten Repräsentanten des Staates wie Kanzlerin und Bundespräsident abgesichert werden, berichtete das Magazin „Spiegel“ unter Berufung auf ein internes Papier des Verteidigungsministeriums.

Die Folge ist demnach, dass Bundesministern häufig nur das Ausweichen auf Linienflüge bleibt. Für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wird dem Bericht zufolge inzwischen bei jeder Reise eine Ersatzmaschine samt Besatzung entweder in Deutschland oder sogar für einen Parallelflug bereitgehalten, um bei Pannen zur Verfügung zu stehen. Weitere „priorisierte Anforderungsträger“, die nach Steinmeier und Merkel bevorzugten Zugriff auf die Regierungsflieger haben, sind demnach Außenminister Heiko Maas, Vizekanzler und Finanzminister Olaf Scholz (beide SPD) sowie Innenminister Horst Seehofer (CSU).

Wegen der Fokussierung auf die wichtigsten Regierungsmitglieder werde es „zwangsläufig erhebliche Absagen an niederpriorisierte Anforderungsberechtigte“ geben, heißt es laut „Spiegel“ in dem Papier . Dem Magazin zufolge musste Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) eine für Ende Februar geplante Asienreise verschieben, weil zugleich Merkel und Maas Reisen planten. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) musste statt mit der Flugbereitschaft mit einem Linienflieger nach Lateinamerika reisen und seine geplante Rundreise auf einen Besuch in Mexiko beschränken. Eigentlich wollte er auch Brasilien, Haiti, Kolumbien und Ecuador besuchen.