Ministerium: Sozial Schwächere brauchen besseren Impf-Zugang

dpa/lsw Stuttgart. Das Land Baden-Württemberg will benachteiligten Gruppen einen leichteren Zugang zu Impfungen gegen das Coronavirus ermöglichen. „Die Zahlen zeigen, dass wir unter den Impfberechtigten bisher bestimmte Gruppen sehr gut erreichen, andere nicht oder fast nicht“, sagte der Amtschef des Sozialministeriums, Uwe Lahl, am Dienstag. Gerade an sozial schlechter gestellten Menschen gehe die Impfkampagne oft vorbei. Schon an diesem Mittwoch will sich daher Sozialminister Manne Lucha (Grüne) zunächst mit Migrantenverbänden und Vertretern von Religionsgemeinschaften treffen.

Ministerium: Sozial Schwächere brauchen besseren Impf-Zugang

Manne Lucha (Bündnis 90/Die Grünen), Sozialminister in Baden-Württemberg. Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) hatte zuvor berichtet, dass bestimmte Stadtteile die höchsten Infektionsraten, aber gleichzeitig um den Faktor drei niedrigere Impfquoten hätten. Konkret handele es sich um die Stadtteile, in denen Menschen mit geringem Einkommen, in beengten Wohnverhältnissen oder ohne Möglichkeit zum Homeoffice lebten. In Mannheim werden derzeit im Rahmen eines Modellprojektes Menschen im Brennpunkt-Stadtteil Hochstätt über mobile Impfteams geimpft.

Erstmals veröffentlichte das Ministerium auch Impfquoten der Stadt- und Landkreise bezogen auf die Wohnorte der Bürger. Diese Quoten - Impfungen durch Hausärzte nicht mitgerechnet - sind demnach beispielsweise in Universitätsstädten besonders hoch. In Städten, wo mehr Arbeitslosigkeit und ein niedrigeres Bildungsniveau herrscht, sei das Gegenteil der Fall.

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