Technische Probleme und unklare Termine: Die Eröffnung des neuen Tiefbahnhofs in Stuttgart lässt weiter auf sich warten. Winfried Kretschmann hat jetzt klare Vorstellungen.
Nach der erneut verschobenen Eröffnung von Stuttgart 21 erhöht Winfried Kretschmann (Grüne) den Druck auf die Bahn (Archivfoto).
Von red/dpa/lsw
Nach der erneut verschobenen Eröffnung von Stuttgart 21 erhöht der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) den Druck auf die Bahn. Im Anschluss an die Aufsichtsratssitzung der Bahn am 10. Dezember erwarte er konkrete Antworten auf Fragen zum Zeitplan und zu den Ursachen für die Verzögerung auf unbestimmte Zeit, sagte der Regierungschef in Stuttgart.
Der Lenkungskreis müsse in einer Sondersitzung über die Rahmenbedingungen für alle Beteiligten und die Planungs- und Zeitgrundlagen informiert werden. „Die Bahn muss klar beantworten, warum es zu diesen Verzögerungen kommt“, sagte Kretschmann weiter. Die Bahn müsse auch sicherstellen, dass es keine weitere Verzögerung des milliardenschweren Projektes gebe.
Bahn hält sich mit Termin zurück
Im Lenkungskreis sitzen neben der Deutschen Bahn auch das Land Baden-Württemberg, die Stadt Stuttgart und der Verband Region Stuttgart. Das Gremium trifft sich in regelmäßigen Abständen, um sich über den Fortschritt des Bahnprojekts auszutauschen.
Die Bahn hält sich bislang mit einem neuen Termin für die erneut verschobene Eröffnung von Stuttgart 21 zurück. Dieser könne nach Einschätzung einer Bahnmanagerin erst Mitte kommenden Jahres feststehen.
Bahn kämpft mit Problemen bei der Digitalisierung
Vergangene Woche war bekannt geworden, dass die Bahn die für Ende 2026 geplante Teileröffnung des neuen Tiefbahnhofs verschiebt. Gründe sollen technische Probleme bei der Digitalisierung des Bahnknotens und beim Bau des Bahnhofs sein.
Erst im Juli hatte die Bahn noch angekündigt, Stuttgart 21 im Dezember 2026 zumindest teilweise in Betrieb zu nehmen. Der Fernverkehr und ein Teil des Regionalverkehrs sollten dann in den neuen Tiefbahnhof fahren, ein Teil des Regionalverkehrs dagegen bis Juli 2027 weiter im alten oberirdischen Kopfbahnhof enden, wie die Bahn damals mitteilte.
Gebaut wird an dem Projekt seit 2010. Die Inbetriebnahme war bereits mehrfach verschoben worden. Bei Abschluss der Finanzierungsvereinbarung im Jahr 2009 war man von einer Eröffnung 2019 ausgegangen.