Mit einem Tanz startete der Weg durchs Leben

Ehepaar Dieter und Karola Brosi feiert goldene Hochzeit – Naturverbundenheit und Sinn für Schönes verbinden das Ehepaar

Mit einem Tanz startete der Weg durchs Leben

Feiern ihr Ehejubiläum in Konstanz: Das Ehepaar Brosi. Foto: A. Becher

Von Hans-Christoph Werner

ASPACH. Zusammen mit seiner Schwester haben Dieter und Karola Brosi im Jahr 1987 das Haus im Akazienweg in Rietenau gekauft und für ihre Bedürfnisse zwei Jahre lang umgebaut. Mit Sinn für Details ist es eingerichtet. Die vielen antiken Uhren fallen auf. Hinter Glastürchen im Wohnzimmer zierliche Kaffeeservice unterschiedlichster Art. Eine Bilderwand mit Kunstdrucken und Stichen schmückt das Treppenhaus. Karola Brosi bekennt sich zu ihrer Sammelleidenschaft.

Der erste Wohnort des Ehepaares nach der Hochzeit am 28. März 1969 war allerdings Allmersbach am Weinberg, dem Geburtsort des Ehemannes. Nach der Schulzeit hat Dieter Brosi in Marbach das Kfz-Handwerk erlernt. Karola Brosi geborene Boger hat sich in ihrer Geburtsstadt Schwäbisch Hall zur Verkäuferin ausbilden lassen. Eine Freundin von ihr besaß bereits ein Auto. Und so haben die beiden Damen die weitere Umgebung erkundet. In der „Schönen Aussicht“ in Winnenden-Bürg machten die beiden Damen die Bekanntschaft von Dieter Brosi. Man nahm sich wohlwollend wahr, mehr aber auch nicht. Wochen später dann war Tanz im Café Rommel in Schwaikheim angesagt.

Karola Boger war da. Und Dieter Brosi auch. Das konnte kein Zufall sein. Er bat sie zum Tanz. Und dabei war es dann, dass sie einander fürs Leben entdeckten. Die Hochzeit ward in Allmersbach am Weinberg gefeiert. Damals schon war Dieter Brosi bei der Firma Kaelble beschäftigt. Er betreute den Fuhrpark, musste aber auch als Chauffeur dienen. Für Letzteres wurde ihm eigens ein Anzug samt Dienstmütze gestellt. So ausstaffiert hatte er die Herren der Geschäftsleitung nach Karlsruhe oder Mosbach zu fahren. Seine weiteste Fahrt war die nach Stavanger in Norwegen.

Sein Arbeitgeber war es auch, der der jungen Familie – Tochter Alexandra hatte 1971 das Licht der Welt erblickt – eine Dienstwohnung in der Schöntaler Straße zur Verfügung stellte. Kürzer, so sagt Dieter Brosi, kann man sich seinen Weg zur Arbeit nicht vorstellen. Karola Brosi pausierte beruflich und kümmerte sich um die Tochter. Später dann war sie wieder im Verkauf tätig, davon allein 18 Jahre im früheren „Wohnland“. Hier nahm sie sich der Dekoration und der Abteilung „Boutique“ an und gestaltete Schönes. Das wiederum beförderte die bereits erwähnte private Sammelleidenschaft. Von „Kaelble“ wechselte Dieter Brosi an die Pforte der Firma „Kärcher“. Weitere 16 Arbeitsjahre sind daraus geworden.

Nicht weniger schön als ihr Haus haben die Brosis den dazugehörigen Garten gestaltet. Überhaupt sind sie gerne draußen. Als sie noch in Backnang wohnten, besaßen sie ein Gartengrundstück mitsamt selbst erbauten Häuschen in Allmersbach am Weinberg. Wann immer es die Verpflichtungen zuließen, haben sie ihre freie Zeit dort verbracht. Karola Brosi hat es aber auch die Literatur angetan. Sie liest gerne, vor allem Lyrik. Und ließ sich davon auch zu eigenen Versuchen inspirieren. Ihr Ehemann ist dann der erste Hörer und gleichzeitig ihr Literaturkritiker.

Erst am 30. März wird mit der Familie gefeiert

Befragt nach dem Zusammenhalt in 50 gemeinsamen Jahren wird Karola Brosi ganz eifrig. Sie empfinde ihren Mann als Gottesgeschenk. Eine Beziehung werde durch gegenseitiges Geben und Nehmen gestaltet, durch Rücksichtnahme und eine gehörige Portion Toleranz. So sei die Beziehung zwischen ihnen gewachsen. Mehr noch: Die Ehe sei eine „Hommage an die Liebe“.

Feiern werden die Brosis ihr besonderes Ehejubiläum durch einen gemeinsam in Konstanz verbrachten Tag. Auch den Tag drauf wollen sie noch ganz für sich verbringen. Erst am 30. März ist dann die Familie dran. Zusammen mit der Tochter und ihrer Familie, die Enkel Oliver und Benjamin eingeschlossen, wird man sich noch einmal Gutes gönnen.