Mit Yoga kraftvoll durch die Schwangerschaft

In einer entspannten Atmosphäre können Frauen beim Schwangerschaftsyoga Kraft für Körper und Geist tanken. Dabei bauen die werdenden Mütter auch schon eine Verbindung zu ihrem Baby auf. Ramaela Kauer leitet einen Kurs bei der TSG Backnang.

Mit Yoga kraftvoll durch die Schwangerschaft

Kursleiterin Ramaela Kauer (links) gibt Yoga für Schwangere im Gymnastikraum der Hagenbachhalle. Foto: Tobias Sellmaier

Von Katharina Riener

Backnang. Ramaela Kauer gibt bei der TSG Backnang Yogakurse für Schwangere im Gymnastikraum der Hagenbachhalle. Yoga für Schwangere, erklärt Kauer, ist im Wesentlichen Hatha Yoga, aber eben speziell auf die Bedürfnisse von Schwangeren zugeschnitten. Ziel ist es, eine Verbindung zwischen Körper, Geist und Baby herzustellen. Außerdem soll der Körper gekräftigt und Beschwerden vorgebeugt oder sogar entgegengewirkt werden.

Um das zu erreichen, setzt die Kursleiterin zwei Schwerpunkte. Einer davon ist das bewusste Atmen. „Wenn der Bauch in der Schwangerschaft wächst, wird der Atem kürzer“, weiß Kauer als zweifache Mutter aus eigener Erfahrung. Deshalb ist es ihr wichtig, den Schwangeren zu zeigen, wie sie gezielt und richtig atmen können. Sie zeigt den Frauen zum Beispiel Körperpositionen, in denen das Atmen leichter fällt, aber auch, wie man zum Baby hin atmet. „Das hilft dabei, sich auf das Baby zu konzentrieren und eine Verbindung zu spüren“, erklärt Kauer. Mit solchen Übungen beginnt sie das Training.

Körper soll gekräftigt werden

Der zweite Schwerpunkt und auch der zweite Teil der Yogaeinheit ist die Kräftigung des Körpers. Besonders werden bei den Teilnehmerinnen jeweils der Rücken gestärkt, um das Baby während der Schwangerschaft zu tragen, und die Armmuskulatur trainiert, um das Baby nach der Geburt zu versorgen. Dabei ist es Kauer wichtig, dass die Schwangeren die Grenzen ihres Körpers respektieren und sich nicht überlasten. Zu Beginn der Stunde betont sie, dass die Übungen auf keinen Fall weh tun sollen und die Frauen jederzeit pausieren können. Nach dem aktiven Teil sollen die Frauen bei den Abschlussübungen wieder zur Ruhe kommen und bewusst atmen.

Zum Yoga für Schwangere kam Ramaela Kauer während ihrer ersten Schwangerschaft. Schon vorher hatte sie gelegentlich Yogakurse besucht, jedoch nur hobbymäßig. „Aber ich wusste ja, welche Beschwerden eine Schwangerschaft mit sich bringen kann und wollte proaktiv etwas dagegen tun.“ Das Yoga habe ihr dabei sehr geholfen. Auch vor dem zweiten Kind. „Für mich war dann schnell klar, dass ich mich zur Yogalehrerin ausbilden lassen möchte, um das an andere Frauen weiterzugeben.“

Gutes Miteinander in entspannter Atmosphäre

Das macht Kauer heute mit Erfolg. Die Kursteilnehmerinnen, die Kauer liebevoll „meine Schwangeren“ nennt, loben die Yogalehrerin. Sie sagen: „Ramaela macht das super“ und: „Wir fühlen uns sehr wohl bei ihr.“ Besonders fallen das gute Miteinander und die entspannte Atmosphäre zwischen Kauer und ihren Schwangeren auf.

Deren Gründe für den Kursbesuch sind vielfältig, aber stimmen auch in vielen Punkten überein. Die Frauen wollen zur Ruhe kommen, Zeit für sich und ihr Baby haben und, wie Kauer ursprünglich, Beschwerden vorbeugen. Eine werdende Mutter erzählt: „Hier geht es nicht darum, durchzupowern, sondern in dem veränderten Körper und dem Baby anzukommen. Das tut mir gut.“ Auch eine andere Frau, die zum zweiten Mal Mutter wird, ist von dem Kurs begeistert. Während der ersten Schwangerschaft habe sie so etwas noch nicht gemacht und danach komme man ja zu nichts. „Jetzt genieße ich es, mir hier beim Yoga Zeit für meine eigenen Bedürfnisse zu nehmen. Nach der Geburt stehen die ja erst mal hinten an.“ Sie meint: „Wegen den Atemübungen ist das hier auch eine Art Geburtsvorbereitungskurs, nur mit mehr Zeit.“

Die Yogakurse für Schwangere finden in Gruppen von zehn Personen statt (siehe Infotext). Grundsätzlich, so Kauer, sei ihr Programm für alle Trimester der Schwangerschaft geeignet. Sie erinnert sich an eine Teilnehmerin, die sogar noch einen Tag vor dem Entbindungstermin am Kurs teilnahm. Das funktioniert, „weil die Gruppen klein sind und ich so auf die individuellen Bedürfnisse der Einzelnen eingehen kann“.