Mitgliederdaten weitergegeben? VfB muss sich erklären

dpa/lsw Stuttgart. Mitarbeiter des VfB Stuttgart sollen einem Medienbericht zufolge im Vorfeld der Mitgliederversammlung im Sommer 2017 wiederholt Mitgliederdaten an Dritte weitergegeben haben. Das schreibt der „Kicker“ in seiner Montagsausgabe. Dem Fachmagazin zufolge soll der Club im Frühjahr 2016 eine Kooperation mit der PR-Agentur eines VfB-Fans geschlossen und darüber hinaus großes Potenzial in dessen Facebook-Seite „Fokus VfB“ erkannt haben.

Mitgliederdaten weitergegeben? VfB muss sich erklären

Thomas Hitzlsperger, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart. Foto: Tom Weller/dpa/Archivbild

Der Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit des Landes Baden-Württemberg, Thomas Brink, wolle deshalb ein so genanntes Auskunftsverfahren gegen den VfB einleiten, berichteten die „Stuttgarter Nachrichten“ und die „Stuttgarter Zeitung“ am Montagnachmittag. Mit zwei- bis vierwöchiger Frist würden die Verantwortlichen des Clubs darin aufgefordert, sich zu den Vorwürfen zu erklären.

„Wir wollen uns erklären lassen, in welchem Kontext und mit welcher Motivation Daten in solch großer Menge weitergegeben wurden. Grundsätzlich gilt, dass Mitgliederdaten sehr sensibel sind“, sagte Brink den Blättern.

VfB-Chef Thomas Hitzlsperger hatte zuvor via Twitter verkündet, dass man das Thema „sehr ernst“ nehme. „Inhaltlich werden wir Stellung beziehen, sobald uns entsprechende Informationen zur Verfügung stehen“, schrieb der 38 Jahre alte Vorstandschef des Fußball-Bundesligisten: „Bis dahin bitte ich um Verständnis und einen fairen Umgang.“

Per Mail sollen unter anderem Telefonnummern, Mailadressen und Infos zur Teilnahme an vergangenen Versammlungen von Mitgliedern weitergeschickt worden sein. Ziel soll gewesen sein, die - bei der Versammlung dann tatsächlich mit klarer Mehrheit beschlossene - Ausgliederung der Profiabteilung der Schwaben voranzutreiben.