Montmartre-Seilbahn fährt wieder

Nach langer Renovierungszeit: Paris-Besucher kommen bequem zur Kirche Sacré-Cœur

Von Knut Krohn

Paris Jetzt fährt sie wieder. Die Funiculaire, die berühmte Seilbahn den Montmartre hinauf, ist renoviert. Zum Unmut der Paris-Touristen war über mehrere Monate jeweils nur eine der beiden Kabinen in Betrieb, da die Fahrzeuge technisch überholt werden mussten. Es gab lange Wartezeiten.

Zwar wurden die Besucher am Fuß der Bahn in drei Sprachen ausführlich über die Modernisierung informiert, aber die Enttäuschung war groß. Viele Besucher zogen es vor, zu Fuß über die Treppen den Hügel zur Kirche Sacré-Cœur zu erklimmen. Ungeübten kam der Anstieg wie eine Bergtour vor, doch beträgt der Höhenunterschied zwischen den beiden Stationen der Funiculaire lediglich 36,5 Meter.

4000 Passagiere können die beiden Kabinen nun pro Stunde den Berg hinauf- und hinabbringen, rund 3,5 Millionen sind es im Jahr, gibt die Betreibergesellschaft nach der Renovierung mit einigem Stolz bekannt. Die 108 Meter lange Fahrt dauert für die maximal 35 Passagiere nicht einmal eine Minute und kostet 1,90 Euro – wie alle Einzelfahren mit der normalen Metro.

Auf dieser kurzen Strecke können die Besucher nun mit einem Plus an Komfort rechnen: Der Zugang und der Einstieg wurde modernisiert, die Böden in den Kabinen wurden erneuert, es gibt eine „dynamische Fahrgastinformation“ via Bildschirm, und alles erstrahlt in schönstem LED-Licht. Natürlich sind die Kabinen auch außen neu gestrichen worden.

Dieses Mal mussten die Betreiber bei der Instandsetzung der Funiculaire allerdings keine Rückschläge einstecken. 2006 war eine der beiden Kabinen nach der damaligen Renovierung nicht mehr in Gang zu bekommen, lange suchten die Mechaniker nach dem Fehler. Wer seinen Paris-Besuch etwas langfristiger planen möchte, der sollte berücksichtigen, dass in zehn Jahren die nächste Generalüberholung der Seilbahn am Montmartre ansteht. Dann ist wieder mit erheblichen Wartezeiten zu rechnen.