Murrbahnnetz ist in schlechtem Zustand

Auf eine Anfrage von Matthias Gastel hin teilt die Bahn Zustandsnoten mit.

Murrbahnnetz ist in schlechtem Zustand

Symbolbild: Stefan Bossow

Rems-Murr. Wie interne Kennzahlen der Deutschen Bahn zeigen, ist die Murrbahn und insbesondere der Abschnitt zwischen Waiblingen und Schwäbisch Hall-Hessental in einem schlechten Zustand und bedarf dringender Modernisierung. Dies ist das Ergebnis einer Anfrage des Bundestagsabgeordneten der Grünen, Matthias Gastel, der zugleich Mitglied im Aufsichtsrat der DB Infrago ist, an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Die Strecke wurde in der Betrachtung in drei Abschnitte eingeteilt: Der westliche Abschnitt reicht von Waiblingen bis Schwäbisch Hall-Hessental, der mittlere weiter bis Crailsheim und der östliche bis Nürnberg. Das Bewertungssystem entspricht dabei dem von Schulnoten. Der Abschnitt Waiblingen–Schwäbisch Hall schneidet dabei in der Gesamtbewertung mit 3,4 am schlechtesten ab, gefolgt vom mittleren Abschnitt (3,2) und dem östlichen Abschnitt (3). In der näheren Betrachtung sieht es bei den Bahnübergängen am schlechtesten aus (4,9 im Westen, 5,2 in der Mitte und 5 im Osten). Kaum besser stellt allerdings sich der Zustand der Stellwerke dar: 4,7, 4,8 und 3,9. Befriedigend stehen die Brücken da. Ähnlich, wenngleich etwas schlechter, sieht es bei den Weichen aus. Gut bis befriedigend werden die Oberleitungen und die Stützwände bewertet. Im westlichen Abschnitt fallen zudem die Tunnel mit der Note 4,2 negativ auf. „Gut ist, dass zumindest der Schanztunnel jetzt saniert wird. Der alte Tunnel sollte für einen möglichen zweigleisigen Betrieb erhalten bleiben, wenn im Zuge der Sanierung eine zweite Röhre gebaut wird“, so Gastel. Er verweist darauf, dass in den vergangenen Jahren die Investitionsmittel für die Schiene um 85 Prozent auf über 16 Milliarden Euro erhöht worden seien. „Es wird saniert und ausgebaut wie nie zuvor. Die neue Bundesregierung sollte diesen Kurs unbedingt fortsetzen. Der Zustand an der Murrbahn zeigt, dass häufig gerade die für einen verlässlichen Betrieb relevanten Gewerke wie die Bahnübergänge und die Stellwerke marode sind.“ Ralf Nentwich, Landtagsabgeordneter der Grünen, schließt sich dem an: „Die aktuellen Zahlen machen deutlich: Die Murrbahn ist vielerorts in einem schlechten Zustand – das spüren Pendlerinnen und Pendler täglich.“ Nentwich betont daher die Bedeutung der derzeit stattfindenden Bauarbeiten auf der Strecke, so etwa an den Bahnhöfen von Murrhardt, Fornsbach, Sulzbach an der Murr und Oppenweiler. „Sie sind ein wichtiger Schritt, um Kapazitäten zu erhöhen, die Barrierefreiheit zu verbessern und die betriebliche Flexibilität zu steigern.“ pm