Muscheln im Bodensee bereiten Wasserversorgern Probleme

dpa/lsw Stuttgart. Kleine Muscheln im Bodensee bereiten Wasserversorgern zunehmend Probleme. Wegen der schnellen Ausbreitung der sogenannten Quagga-Muschel will die Bodensee-Wasserversorgung ihre Rohre und ihre Aufbereitungsanlage verbessern. Das entschied der Verband am Dienstag in Tuttlingen. Auch die zunehmende Nachfrage nach Trinkwasser und das hohe Alter vieler Anlagen seien Gründe für die Erneuerungen und Sanierungen, sagte eine Sprecherin. „Aber die Quagga-Muschel treibt uns.“

Muscheln im Bodensee bereiten Wasserversorgern Probleme

Die undatierte Aufnahme zeigt Quagga-Dreikantmuscheln (Dreissena rostriformis bugensis). Foto: Silke Oldorff/zb/dpa/Archivbild

Nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg ist die Muschel eigentlich im Schwarzen Meer beheimatet. Von dort aus habe sie sich inzwischen weltweit ausgebreitet. Im Bodensee sei sie zum ersten Mal Anfang 2016 gesichtet worden. Im Gegensatz zu anderen Muschelarten vermehre sie sich im Winter weiter und lebe auch in 60 Metern Tiefe, wo sich die Rohre ihr Wasser holen, sagte die Sprecherin. Die Muscheln seien nicht giftig, setzen sich jedoch unter anderem in den Leitungen ab und verengen diese. Spätestens wenn das Wasser desinfiziert wird, werden jedoch alle Larven abgetötet.

Rund vier Millionen Menschen in großen Teilen Baden-Württembergs bekommen ihr Trinkwasser täglich über die Bodensee-Wasserversorgung.