Museum ruft zum Korallen-Häkeln auf

dpa/lsw Baden-Baden. Mit einer Luftmaschenreihe geht es los. Dann können nach und nach wahlweise eine „Pseudokugel“ oder ein „Samenkapselmodell“ erhäkelt werden. Die selbst kreierten Korallen sollen Teil eines Kunstwerks werden. Dafür ist jede Art von Garn verwendbar, auch aus Plastik.

Museum ruft zum Korallen-Häkeln auf

Das Foto zeigt eine gehäkelte Koralle. Foto: Francesco Galli Viterbo/Museum Frieder Burda/dpa/Archivbild

Wer in Corona-Zeiten neben der Strick- auch zur Häkelnadel gegriffen hat, kann sein Können jetzt für ein Museumsprojekt unter Beweis stellen. Für andere Interessierte hat das Museum Frieder Burda in Baden-Baden eine Anleitung parat. Das Ziel ist den Angaben zufolge nicht weniger als ein ganzes Riff selbst gehäkelter Korallen für die Ausstellung „Wert und Wandel der Korallen. Christine und Margaret Wertheim“ im kommenden Jahr.

In mehreren Schritten wird in der Häkelanleitung erklärt, wie man zum Beispiel eine „Pseudokugel“ oder ein „Samenkapselmodell“ erschafft. Wolle, Seide, handgesponnene Baumwolle, Sojagarn oder Plastikfasern seien möglich. „Auch feiner Draht funktioniert wunderbar, allerdings strapaziert er die Hände“, heißt es weiter. Man könne auch Plastiktüten zerschneiden, um „Plarn“ zu gewinnen. „Ebenso wie lebende Riffe, sind auch Häkelriffe vielfältige Ökosysteme. Deshalb gilt: je vielfältiger die Materialpalette, desto besser!“

Ab Ende Januar 2022 will das Museum Frieder Burda dann das „Baden-Baden Satellite Reef“ als partizipatives Projekt ausstellen. Die Schau soll bis Mitte des Jahres erstmals in Deutschland auch das Gesamtwerk der Geschwister Wertheim zeigen und so unter anderem auf die Zerstörung natürlicher Korallenriffe aufmerksam machen. Kurator ist der neue künstlerische Leiter im Museum, Udo Kittelmann.

Bis Mitte August dieses Jahres zeigt das Haus noch die Ausstellung „Impressionismus in Russland“. Ab 28. August bis in den Januar hinein ist dann eine umfangreiche Übersichtsausstellung der Fotografin Katharina Sieverding in Kooperation mit den Deichtorhallen Hamburg geplant. Darunter sei auch das aktuelle Werk „Gefechtspause“, das sich mit dem Lockdown während der Corona-Pandemie beschäftigt.

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