Mutmaßlicher Terrorist nach Attentat vor Gericht

dpa/lsw Stuttgart. Nach einem Bad im heimischen Pool wird der Außenminister von Sri Lanka von einem Scharfschützen erschossen. Woher wusste der Killer so genau, wann der Politiker zu Hause sein würde? Ein Tamile soll ihm geholfen haben. Dafür sitzt er nun in Stuttgart auf der Anklagebank.

Mutmaßlicher Terrorist nach Attentat vor Gericht

Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: David Ebener/dpa/Symbolbild

Terrorprozess in Stuttgart: Nach einem Attentat auf den damaligen Außenminister von Sri Lanka steht ein mutmaßlicher Terrorist aus dem Touristenparadies von heute an vor Gericht. Als Mitglied der Rebellengruppe Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) soll der Mann 2005 in seinem Heimatland am tödlichen Anschlag auf Lakshman Kadirgamar beteiligt gewesen sein.

Er habe Informationen über Gegner der LTTE gesammelt und an seinen Vorgesetzten weitergegeben, darunter auch Details zu Kadirgamar. Der Politiker war von einem Scharfschützen erschossen worden, als er auf seinem Privatgrundstück in Colombo aus dem Swimmingpool stieg.

Gegen den Tamilen wird unter starken Sicherheitsmaßnahmen vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Stuttgart verhandelt. Der 40-Jährige lebt seit Frühjahr 2012 in Deutschland, er war am 16. Januar 2019 in Baden-Württemberg verhaftet worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die Anklage lautet auf Beihilfe zum Mord.

Die LTTE kämpften 26 Jahre lang für einen unabhängigen tamilischen Staat im Norden Sri Lankas. Die Vereinigung wird von der Bundesanwaltschaft als Terrororganisation eingestuft. 2009 besiegte die Armee die Aufständischen.