Nach der Messerattacke auf Feiernde vor einer Bar in Bielefeld war der Angreifer geflohen. Später nahm die Polizei bei Düsseldorf einen Tatverdächtigen fest. So fanden ihn die Ermittler.
In der Nacht hatten vor eine Bar viele Menschen gefeiert – darunter auch Fußballfans, die den Aufstieg ihrer Mannschaft Arminia Bielefeld in die Zweite Bundesliga bejubelten.
Von dpa
Düsseldorf - Im Fall des Messerangriffs vor einer Bar in Bielefeld ist die Polizei dem flüchtigen Tatverdächtigen durch den entscheidenden Hinweis eines Zeugen in Essen auf die Spur gekommen. Demnach hatte der mutmaßliche Angreifer mehrere Stunden nach der Tat am Sonntagnachmittag vom Bielefelder Hauptbahnhof zunächst eine Bahn Richtung Hamm genommen, wie es aus Sicherheitskreisen hieß.
In Hamm sei er umgestiegen in Richtung Essen. Am dortigen Hauptbahnhof habe der tatverdächtige Syrer eine Person angesprochen, die für ihn auf ihrem Handy die DB-App geöffnet habe, um Verbindungen nach Velbert zu suchen. Dieser Zeuge habe sich daraufhin an die Polizei gewandt. Wahrscheinlich sei der Tatverdächtige mit Nahverkehr und Bus weiter nach Velbert gefahren.
Die Ermittlungen hätten sich daraufhin auf drei Objekte konzentriert, die als potenzielle Aufenthaltsorte des Tatverdächtigen gelten konnten, hieß es weiter. Unter anderem gehörte dazu die Wohnanschrift eines vermutlichen Cousins des Tatverdächtigen in Heiligenhaus in der Nähe von Düsseldorf.
Tatverdächtiger in leerer Wohnung gestellt
Bei der Durchsuchung am Montagabend sei der Verdächtige zunächst nicht gefunden worden. Festgenommen wurde er den Angaben zufolge schließlich um 22:42 Uhr von Spezialeinheiten in einer leerstehenden Wohnung in Heiligenhaus. Dabei sei er leicht verletzt worden. Unklar war zunächst, wem die Wohnung gehörte.
Der 35 Jahre alte Tatverdächtige lebt in Harsewinkel bei Bielefeld. Er soll in der Nacht zu Sonntag vor der Bar mit Messern auf Gäste eingestochen haben. Mehrere Menschen wurden lebensgefährlich verletzt.
Am Dienstagabend hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen in dem Fall übernommen. Es bestehe der Verdacht, dass die Tat religiös motiviert war, hieß es. Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft sagte in der ARD, bei dem Beschuldigten sei ein Schriftstück gefunden worden, das auf eine religiöse Motivation schließen lasse.
Am Tag nach dem Angriff wird nach dem Tatverdächtigen gefahndet.