„Schwert-Mord“: Prozess wegen Corona-Krise unterbrochen

dpa/lsw Stuttgart. Mit einem Samuraischwert tötet ein Mann in Stuttgart seinen Ex-Mitbewohner. Eine Bluttat, die Schlagzeilen macht. Im Mordprozess muss das Gericht nun klären, inwieweit er dafür verantwortlich gemacht werden kann. Der Prozess könnte sich allerdings hinziehen.

„Schwert-Mord“: Prozess wegen Corona-Krise unterbrochen

Ein zugedeckter Leichnam liegt auf einer Straße. Foto: Kohls/SDMG/dpa/Archivbild

Der mit Spannung erwartete Stuttgarter Mordprozess um eine tödliche Attacke mit einem Samuraischwert ist kurz nach Beginn unterbrochen worden. Die Verteidiger des angeklagten Jordaniers stellten am Freitag einen Befangenheitsantrag gegen den psychiatrischen Gutachter. Über den Antrag will die Kammer bis zum nächsten Verhandlungstag Anfang Mai entscheiden.

Der Prozess findet wegen der Corona-Auflagen unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Der angeklagte 31-Jährige soll seinen früheren Mitbewohner auf offener Straße mit einem Samuraischwert getötet haben. Zeugen hatten den Gewaltexzess Ende Juli des vergangenen Jahres mitten in einer Hochhaussiedlung mit Handykameras aufgenommen, schnell fanden die Filme den Weg ins Internet. Der Angeklagte kündigte am Freitag an, zu den Vorwürfen schweigen zu wollen.

Während die Beweise für die Bluttat eindeutig scheinen, ist das Motiv zu Beginn des Verfahrens unklar: In den kurzen Filmen ist zu sehen, wie der Angeklagte mit seinem gerade erst gekauften Samuraischwert auf sein Opfer einschlägt, einen 36-jährigen Mann, mit dem er wenige Monate zuvor noch die Wohnung geteilt hatte. „Mit voller Wucht“ habe er unter anderem auch vor den Augen der elfjährigen Tochter des Opfers zugestochen, sagte die Staatsanwältin. Die beiden Männer sollen sich vor dem Angriff mehrfach gestritten haben.

Der Mordprozess vor dem Landgericht soll mindestens bis Ende Mai dauern. Der Gutachter soll den Prozess verfolgen und sich ein Bild unter anderem von der Schuldfähigkeit des angeklagten mutmaßlichen Mörders machen.