Narren begehen traurig Abschied vom Fasching

Traditionelle Geldbeutelwäsche am Backnanger Gänsebrunnen

Narren begehen traurig Abschied vom Fasching

Nach den heiteren Tagen ist der Geldbeutel bei vielen Narren leer bis auf den letzten Cent: Da kann man den Beutel auch Mal gründlich waschen, so wie gestern beim Gänsebrunnen.Foto: A. Becher

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. Unter den Klängen des Hallelujah von Leonard Cohen sind die Backnanger Narren gestern Abend wieder zum Gänsebrunnen gezogen zur traditionellen Geldbeutelwäsche am Aschermittwoch. Es war ein trauriges Bild. Der gesamte Trauerzug in schwarz. Selbst die Lohkästrampler ganz ohne ihre bunte Montur. Dazu der Regen. Und Graupel. Und dunkel und kalt, ohje, kalt war’s erst recht. Aber da half alles Jammern und Wehklagen nichts, die Kampagne 2020 ist zu Ende. Definitiv.

So erwärmten sich die Narren und Freunde des BKC wenigsten ein bisschen an den schönen Erinnerungen. Und die wärmte Detlev Reichert vom Präsidium des BKC so richtig genüsslich auf. Er erinnerte an verschiedene Episoden und an Missgeschicke, die den Aktiven bei den Auftritten und Fahrten seit dem 11.11. des vergangenen Jahres passiert sind.

Ganz besonders schwärmte Reichert vom Ordensfest in Ellhofen, „es war das geilste Ordensfest, das ich je erlebt habe“. Wie das? Mit Blick auf den Backnanger Karnevals-Club listete er auf: „Präsidentin – Gabi Kallfaß; Vizepräsidentinnen – Birgit Burkhardtsmaier und Stefanie Leibold; Sitzungspräsidentin – Sara Bay. Endlich mal ein Männerabend. Nicht einmal meine Frau war dabei. Herrlich.“

Noch besser gefallen hat Reichert der LWK-Umzug in Murrhardt: „Dieser Umzug war eine organisatorische Meisterleistung der Murreder Henderwäldler. Diese Zunft hat es doch tatsächlich geschafft, dass die Deutsche Bundesbahn genau vor dem Aufstellungsplatz gehalten hat. Normalerweise müssen wir eine halbe Ewigkeit laufen.“ Der Beifall für diese Anekdote bewies, dass manch einer der Versammelten in den Genuss dieser Punktlandung gekommen war.

Und da war noch die Episode vom Auftritt des Männerballetts in Burgstall. Einer der Akteure hatte sich doch tatsächlich den falschen Orden umgehängt. Denn die Farbe des Hängeordens richtet sich nach dem aktuellen Sponsor. Der Betroffene hüpfte also im Ordens-Outfit aus dem Jahr 2014 über die Bühne. Weshalb Reichert bemerkte: „So ist es halt, wenn die Frauen mal nicht zu Hause sind und die Männer sich selber anziehen müssen.“ Und er richtete einen eindringlichen Appell an die Gattin des Balletttänzers: „Bitte in Zukunft, bevor Du außer Haus gehst: Alles hinrichten! Inklusiv Orden, sonst geht was schief.“

Bevor sich Reichert zum abschließenden Heringsessen auf den Weg machte, gab er den Versammelten eine Botschaft mit auf den Weg: „Ihr habt das Lachen im Herzen. Bewahrt euch dieses Lachen bis zur nächsten Kampagne.“