Neue evangelische Landessynode in Baden tagt zum ersten Mal

dpa/lsw Karlsruhe. Corona, Mitgliederschwund, sinkende Einnahmen: Die Zeiten für die Kirche könnten besser sein. Trotzdem wollen sich die Protestanten in Baden die Laune nicht verderben lassen. Erstmals kommt die neue Landessynode zusammen. Der Landesbischof hat eine klare Botschaft.

Coronabedingt ein halbes Jahr verspätet kommt die Landessynode der evangelischen Kirche in Baden ab Dienstag erstmals zusammen - pandemiekonform bei einer digitalen Tagung. Zum Auftakt erwarten die Mitglieder den „Bericht zur Lage“ von Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh (9.30 Uhr). Der hat schon angekündigt, Mut machen zu wollen - auch wenn die Kirche in einer schwierigen Phase stecke mit Bedeutungsverlust und sinkenden Mitgliederzahlen. „Wir haben etwas zu sagen und wollen mutig unsere Botschaft weitergeben“, hatte Cornelius-Bundschuh im Vorfeld gesagt.

Die Landessynode ist neben dem Landesbischof, dem Landeskirchenrat und dem evangelischen Oberkirchenrat eines der vier landeskirchlichen Leitungsorgane. In das sogenannte Kirchenparlament werden Vertreter aus den Regionen gewählt, aber auch Mitglieder gezielt berufen. Mit 73 Synodalen ist es etwas geschrumpft. Mehr als 60 Prozent sind neu dabei, darunter auch erstmals vier Jugendsynodalen unter 27 Jahren.

Wegen der Corona-Pandemie war die Legislaturperiode der vorherigen Synode um ein halbes Jahr verlängert worden, so dass sich das neu zusammengesetzte Gremium nun bis Donnerstag erstmals trifft. Unter anderem wählt es das Präsidium und die Bischofswahlkommission, die den Nachfolger von Cornelius-Bundschuh bestimmen soll. Der Bischof will zum April 2022 mit dann fast 65 Jahren in den Ruhestand gehen.

Die evangelische Landeskirche in Baden mit Sitz in Karlsruhe hatte Ende 2019 rund 1,12 Millionen Mitglieder (2018: 1,14 Millionen). Zahlen für das vergangene Jahr sollen im Sommer vorgelegt werden.

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