Neue Halle für Ninjas und Kletterer

Korber „Active Garden“ eröffnet heute einen Ninja-Warrior-Parcours wie in der RTL-Show – Morgen beginnt der öffentliche Betrieb

Vor einem Jahr sorgte der 21-jährige Korber Kim Marschner bei der RTL-Kultshow „Ninja Warrior“ für Furore. Ab morgen können ihm fitte Sportler aus der Region Stuttgart nacheifern. Die Familie Marschner, welche das „Active Garden“ in Korb betreibt, eröffnet heute in Waiblingen eine Kletterhalle – und für Sohn Kim erfüllt sich ein Traum.

Neue Halle für Ninjas und Kletterer

Treppensteigen einmal anders: Kim Marschner hangelt sich an der Außentreppe des Ninja-Parcours entlang. Foto: A. Palmizi

Von Andreas Kölbl

KORB. Gut möglich, dass der Familie bald die Bude eingerannt wird. „Wir sind sogar fest davon überzeugt“, sagen Timo (62) und Ingrid Marschner (59), „sonst würden wir es nicht machen.“ In einem Alter, in dem andere eher den Ruhestand planen, geben sie noch einmal richtig Gas und wagen eine große Investition. „Schon seit vielen Jahren leben wir für den Klettersport“, erklärt Ingrid Marschner ihre Motivation. In ein paar Jahren soll Kim die Geschäftsführung übernehmen, vorerst steigt Tochter Carolin in den Betrieb mit ein. Bis zum endgültigen Generationswechsel scheuen sich auch Mutter und Vater – sportlich wie andere mit 30 nicht mehr –, einige der Übungen am Ninja-Parcours vorzumachen.

Aktuell steckt Kim, der bei „Ninja Warriors“ ein Millionenpublikum und allen voran die TV-Moderatoren Jan Köppen und Frank Buschmann verzückte und mit seinen Klimmzügen an den nur wenige Millimeter breiten Leisten zu Ausrufen wie „Das ist unmenschlich!“ hinriss, mitten im Studium, Fachrichtung International Management. Das könnte auch eine Weile so bleiben, denn der Leistungssport steht für die nächsten Jahre für ihn im Vordergrund.

Von seinen größten Erfolgen bekam die Öffentlichkeit wenig mit: Schon als Jugendlicher war er deutscher Meister im Klettern, in der Erwachsenen-Konkurrenz schaffte er es ins Weltcup-Halbfinale. Das erfordert rund 25 Stunden Training in der Woche, vor den Titelkämpfen im Lead (Vorstiegsklettern mit Seil) in der Bergstation Hilden am 9. November sogar noch etwas mehr.

Fürs Erste also managen die Eltern, die seit 2001 Besitzer der erfolgreichen Kletterhalle im Korber Gewerbegebiet sind, den neuen Betrieb in der Düsseldorfer Straße 18 in unmittelbarer Nähe des Real-Markts. Der „Ninja Warrior“-Parcours gleicht dem Vorbild aus dem Fernsehen. Allerdings plumpsen die Sportler, wenn sie von den Hindernissen stürzen, nicht ins Wasser, sondern auf weiche Unterlagen wie Matten oder ein Luftkissen. Ansonsten ist alles dabei: etwa die Steilwand, an der sich viele die Zähne ausgebissen haben. Oder die „flying bars“, die fliegenden Stangen, an denen Kim Marschner nach grandioser Leistung kurz vor dem Ziel ausschied. Der spektakuläre Kletterparcours hat Seltenheitswert in Süddeutschland und verspricht, ein Magnet zu werden für die Kletter- und Kraftsportszene in der Region. Der Hersteller ist derselbe wie im Fall der RTL-Studios.

Zur Halle, die vorher die Soccerfelder einer privaten Fußballschule beherbergte, gehören außerdem verschiedene Trainingszonen, Umkleiden, ein Yogasaal, ein Partyraum zum Anmieten und ein Gastrobereich. Auf der größten Wand im Boulderpark mit 2200 Griffen können offizielle Wettkämpfe ausgetragen werden. Gegenüber befindet sich eine Art Zuschauertribüne – aber keine gewöhnliche. Wer den unverstellten Blick aufs Geschehen haben will, muss erst rund drei Meter zur Galerie hinaufklettern.

Info
Die Eröffnung

Die Eröffnung am heutigen Samstag beginnt um 16 Uhr. Vorgesehen ist ein Boulderwettkampf mit Athleten des deutschen Nationalteams sowie einigen der stärksten Felsboulderer Deutschlands.

Außerdem eine Ninja-Demonstration mit Moritz und Philipp Hans sowie Kim Marschner, die alle bei der RTL-Show „Ninja Warrior“ erfolgreich waren.

Selber klettern können Besucher ab dem morgigen Sonntag.