Neue Stromautobahn reicht nicht bis in den Südwesten

dpa/lsw Stuttgart/Bonn. Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) sieht sich in der Entscheidung der Bundesnetzagentur gegen eine weitere Stromautobahn bis nach Baden-Württemberg bestätigt. Die Behörde hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass eine Gleichstrom-Verbindung zwischen Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen zwar erforderlich sei. Den Vorschlag, die zusätzliche Trasse bis nach Baden-Württemberg zu bauen, lehnte sie aber ab.

Neue Stromautobahn reicht nicht bis in den Südwesten

Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister von Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/Archivbild

„Wir brauchen große Übertragungskapazitäten von Nord nach Süd, das ist unbestritten“, sagte der baden-württembergische Umweltminister. „Aber unnötige Trassen zu planen, ist weder energiepolitisch noch ökonomisch und ökologisch sinnvoll.“

Bis 2030 soll der Ökoanteil im deutschen Strommix deutlich steigen. Ein Großteil davon entsteht im windreichen Norden mit seinen Küsten. Derzeit sind drei große Stromtrassen in Deutschland in Planung, welche den Ökostrom vom Norden in den industriell geprägten Süden und Westen der Republik verbinden sollen - „Suedlink“, „Suedostlink“ und „Ultranet“/„A-Nord“. Die Vorhaben lösen in der örtlichen Bevölkerung mitunter starke Widerstände aus.

Der Streckenkorridor für die neue Stromautobahn geht nun von Heide in Schleswig-Holstein über das niedersächsische Wilhelmshaven bis nach Polsum und Uentrop in NRW. Der genaue Streckenverlauf zwischen diesen Orten ist noch unklar - er wird erst in einem späteren Verfahren festgelegt. Nach Wunsch der Netzbetreiber sollte die Trasse bis nach Altbach in Baden-Württemberg gehen, das lehnte die Netzagentur aber ab.