Neues Schild soll für Frieden im Weinberg sorgen

dpa/lsw Breisach. Corona hat das Urlaubs- und Freizeitverhalten verändert, viele Leute unternehmen Ausflüge in der Heimat. Hier und da führt das zu Konflikten. Um die zu lösen, sind schon ein paar neue Hinweisschilder entworfen worden. Ein weiteres kommt nun in Südbaden hinzu.

Ein neues Schild soll am Tuniberg im Breisgau Frieden zwischen Weinbauern, Touristen und Radsportlern stiften. Es gehe darum, dass alle aufeinander Rücksicht nehmen, sagte Matthias Reinbold vom Verein Tuniberg Wein anlässlich der Vorstellung der bundesweit einmaligen Schilder am Dienstag bei Breisach am Rhein (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). Landwirte hätten sich beschwert, weil sie zugeparkt worden seien. Fußgänger hätten sich wegen Spritzmitteln beschwert. Und Autofahrer müssten auf Rennradfahrer aufpassen. „Eine schwierige Gemengelage“, so Reinbold.

Daher wolle man jetzt auf einer Wegstrecke von fast 15 Kilometern rund 40 Schilder aufstellen, die auf richtiges Verhalten hinweisen sollen. „Wenn das nicht wirkt, müssen wir gucken, ob wir eine weitere Stufe brauchen“, sagte Reinbold. Verschärft habe sich die Situation gerade in Corona-Zeiten, weil mehr Tagesausflügler den „kleinen Bruder des Kaiserstuhls“ besuchten. Auch mehr Baden-Württemberger machten in der Region Urlaub. So seien mehr Menschen hier unterwegs.

Ähnliche Konflikte beim Aufeinandertreffen von Touristen, Freizeitsportlern und Landwirtschaft gibt es auch anderswo - etwa bei Mountainbike-Strecken in Wäldern. Ebenso wurden schon neue Hinweisschilder etwa zum Umgang mit Kühen auf Weiden aufgestellt. Der Badische Weinbauverband interessiere sich für das Projekt am Tuniberg, sagte Reinbold. Bei Erfolg könnte es seiner Einschätzung nach auch Nachahmer im Markgräfler Land oder im Schwarzwald finden.

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