Discounter ohne Lebensmittel

Non-Food-Lidl im Südwesten: Ärger vor der Eröffnung

Im Süden Baden-Württembergs eröffnet Lidl seine erste Non-Food-Filiale. Über den neuen Markt gab es im Örtchen Lottstetten vorab eine Kontroverse.

Non-Food-Lidl im Südwesten: Ärger vor der Eröffnung

Strahlend blau: der Lidl in Lottstetten.

Von Michael Bosch

Lidl hat in Baden-Württemberg seinen ersten Markt, ganz ohne Lebensmittel eröffnet. Die Non-Food-Filiale, wie sich das Konzept neudeutsch nennt, steht in Lottstetten im Kreis Waldshut in der Nähe der Grenze zur Schweiz. Mit dem Markt, der anstelle des Tierfutter-Riesen Fressnapf trat, gab es vor Ort offenbar schon vor der Eröffnung einige Querelen. Darüber berichtet der SWR. Demnach war man nicht damit einverstanden, wie der Discounter, der zur Schwarz-Gruppe gehört, seine Fassade bepinselt hatte.

„Seit vielen Jahren organisiert Lidl in Deutschland je nach Bedarf bundesweit regelmäßig zeitlich begrenzte, lokale Sonderverkäufe von Non-Food-Produkten”, erklärte Lidl vorab. Fahrräder, Garten- und Küchengeräte und ähnliche Waren werden dann feilgeboten. Der Mark in Lottstetten solle „dauerhaft als Anlaufstelle für lokale Sonderverkäufe” werden, so die Hoffnung der Verantwortlichen beim Discounter. Die Kunden erwarte demnach „eine große Auswahl an Haushaltsgeräten, Textilien, Werkzeugen, Einrichtungszubehör, Sportausstattung, Spielzeug und vielem mehr”.

Lidl in Lottstetten: "Fassade in nicht grellem Blau"

Laut dem Bericht des SWR hatte der Gemeinderat bereits vor der Sommerpause kontrovers über das Vorhaben diskutiert. Stein des Anstoßes: die gelben und roten Fassadenelemente, die Farben des Lidl-Logos, die angebracht worden waren.

Zehn Quadratmeter wären nach der örtlichen Bauvorschrift zu Werbezwecken erlaubt gewesen, in den Lidl-Plänen waren es 45. „Entsprechend der örtlichen Bauvorschriften sind grelle, reine Farben und reines Weiß sowie leuchtende Farben als Wandoberflächen unzulässig“, hieß es in der Vorlage des Gemeinderats. „Die Gebäude sind mit zurückhaltenden Farben zu gestalten, schreiben die örtlichen Bauvorschriften vor. Hier soll ein kräftiges blau mit gelben Kreisen verwendet werden.“

Der Discounter aus dem Kreis Heilbronn musste die gelben Elemente vor der Eröffnung überstreichen. Der Gemeinderat habe kontrovers diskutiert, die Räte einigten sich letztlich mehrheitlich darauf, die Fassade, die nun tiefblau erstrahlt, wörtlich „als nicht grell anzusehen“, schreibt der SWR.