Nordmazedoniens Ministerpräsident tritt zurück

dpa Skopje. Wegen seiner Niederlage in der landesweiten Kommunalwahl gibt Nordmazedoniens Ministerpräsident Zoran Zaev sein Amt auf. Er gilt als prowestlicher Reformer.

Nordmazedoniens Ministerpräsident tritt zurück

Zoran Zaev (M) bei einer Pressekonferenz in seiner Parteizentrale in Skopje. Der nordmazedonische Ministerpräsident ist nach der Niederlage bei einer landesweiten Kommunalwahl zurückgetreten. Foto: Uncredited/AP/dpa

Nordmazedoniens Ministerpräsident Zoran Zaev ist am Sonntagabend nach einer Niederlage bei der landesweiten Kommunalwahl zurückgetreten.

Der als prowestlicher Reformer geltende Politiker legte seine Ämter als Regierungschef sowie als Vorsitzender der sozialdemokratischen Partei SDSM nieder, meldete die staatliche Nachrichtenagentur MIA. „Ich übernehme die volle Verantwortung für die Wahlniederlage“, sagte Zaev demnach.

Als besonders schwerwiegend galt die sich abzeichnende Niederlage der SDSM in der Hauptstadt Skopje. Für diesen Fall hatte Zaev bereits vor der Abstimmung seinen Rücktritt angekündigt.

In Skopje setzte sich bei der Stichwahl die Oppositionskandidatin für das Bürgermeisteramt, Danela Arsovska, mit 55,85 Prozent der Stimmen vor dem bisherigen Amtsinhaber Petre Sigelov von Zaevs Partei durch, der auf 40,60 Prozent kam. Das gab das zentrale Wahlbüro nach Auszählung von 60 Prozent der Stimmen bekannt. Arsovska hatte als Parteilose mit Unterstützung der konservativen Oppositionspartei VMRO-DPMNE kandidiert.

Beobachter hielten weitere politische Folgen für möglich. Die Niederlage bei der Wahl könne auch die knappe Mehrheit von Zaevs Koalition erschüttern - durch abtrünnige Parlamentarier, hieß es. Zaevs SDSM hat zusammen mit den mitregierenden Parteien der albanischen Minderheit nur 62 von 120 Sitzen im Parlament.

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