Notinseln: Sichere Orte für Kinder in Allmersbach im Tal

Mit der Notinsel-Rallye wird in Allmersbach im Tal auf die neu eingerichteten Notinsel-Standorte aufmerksam gemacht.

Notinseln: Sichere Orte für Kinder in Allmersbach im Tal

Jeder Standort ist am bunten Notinsel-Aufkleber erkennbar. Foto: Alexander Becher

Von Simone Schneider-Seebeck

Allmersbach im Tal. Was tun, wenn ich mich nicht sicher fühle? Für Kinder eine beängstigende Situation. Vor allem, wenn man nicht weiß, an wen man sich in einer akuten Situation der Unsicherheit wenden kann, etwa wenn man sich verlaufen hat, von anderen bedrängt wird oder vielleicht gestürzt ist und sich verletzt hat. Um Kindern in jeglicher Situation, die mit Unsicherheit behaftet ist, Unterstützung zu geben, wurde 2002 das Projekt Notinsel von der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel ins Leben gerufen. Mittlerweile gibt es 238 Standorte. Seit Montag gehört auch Allmersbach im Tal dazu.

In Heutensbach noch kein Standort

Anlass war eine Anfrage aus dem Gemeinderat gewesen, ob es nicht eine Möglichkeit gebe, Kinder in Not zu schützen? Gern habe die Verwaltung diese Anregung aufgenommen, so Bürgermeisterin Patrizia Rall. Die örtlichen Kindertagesstätten und die Grundschule Im Wacholder waren von Anfang an mit im Boot, auch aus dem Einzelhandel gab es positive Rückmeldungen, als man auf das Projekt Notinsel aufmerksam machte und um Unterstützung bat.

Neun Standorte innerhalb Allmersbachs sind nun als Notinseln offen für Kinder in Not. Erkennbar sind sie an dem farbenfrohen Aufkleber. Erfreut ist Rathauschefin Rall darüber, dass sich die Inseln innerhalb des Orts gut verteilen: „Ich glaube, das ist eine gute Mischung.“ Allerdings konnte bisher in Heutensbach aufgrund der Infrastruktur noch kein geeigneter Notinsel-Standort aufgetan werden. Durch die entsprechenden Öffnungszeiten der Standorte ist eine gute zeitliche Abdeckung für Kinder in Not gegeben.

In dieser Woche findet eine Rallye statt

Um die Notinseln auch entsprechend bei der Zielgruppe bekannt zu machen, findet in dieser Woche eine Rallye statt, die Praktikantin Ingrid Matees als eigenständiges Projekt organisiert hat. Spielerisch sollen die Kinder dabei die Notinsel-Standorte kennenlernen, etwa mit Rätseln, Memory und einem Quiz. Gleich am ersten Tag waren schon einige Grundschulklassen unterwegs, um die Schutzorte zu erkunden. Wichtig sei vor allem, so Schulleiterin Kerstin Schweizer-Seibert, den Kindern die Scheu zu nehmen, die entsprechenden Standorte auch zu betreten und um Hilfe zu bitten. In dem Zusammenhang wird etwa auch darauf hingewiesen, dass in den Kitas geklingelt werden muss, da aufgrund des Sicherheitskonzepts ab 9 Uhr die Türen verschlossen sind. In dieser Woche wird die ganze Schule unterwegs sein, in Zukunft sollen die Notinseln immer mit den neuen ersten Klassen abgegangen werden. Auch die Kindertagesstätten sind gerüstet. Mit den Vorschulkindern geht es durch den Ort, um die Notinsel-Route zu erkunden. Auch hier ist eine jährliche Begehung mit den älteren Kindern geplant, so Dagmar Sachs von der Kindertagesstätte im Wiesental und Biggi Haider vom Kinderhaus Mozartweg. Soweit bekannt, ist Allmersbach der einzige Notinsel-Standort innerhalb der Raumschaft Backnang. Doch vielleicht macht das Konzept Schule. Denn es sei richtig, den „Schutz der Kinder bei uns in der Gesellschaft“ im Fokus zu behalten, so Bürgermeisterin Patrizia Rall.

Daten und Fakten zu den Notinseln

App Die App Notinsel kann für iPhone und Android kostenlos heruntergeladen werden und zeigt die Standorte der Notinseln auf.

Standorte In Allmersbach im Tal sind das: Marions Lädle, Metzgerei Kühnle, Rats-Apotheke, ‚s’Häusle Sabine Hornig, Jugendhaus, VR Bank, Rathaus, Kinderhaus Mozartweg und Kindertagesstätte Im Wiesental. Jeder Standort ist am bunten Aufkleber „Notinsel. Wo wir sind, bist du sicher“ erkennbar. Eine Handlungsanweisung gibt Verhaltenstipps, wenn ein Kind Hilfe braucht, sowie wichtige Telefonnummern.

Infos Weitere Infos unter www.notinsel.de.