Nur Ausreden

Spenden: Die AfD kann sich nicht hinter Anfängerfehlern verstecken

Von Katja Bauer

Berlin Mit welchem Selbstbild die AfD vor Jahren in die politische Arena eingetreten ist, das verkündete sie von Anfang an schon in ihrem Namen: Sie sieht sich als diejenige Partei, die glaubt, es anders, vor allem aber besser machen zu können als die anderen.

Ganz unabhängig von den Positionen, mit denen um Wählerstimmen gerungen wird, gehörte zum Auftritt der AfD von Anfang an die grundsätzliche und harsche Kritik an allen anderen Parteien. Gezeichnet wurde das Bild einer vom Volk abgewandten Elite, die sich munter mit öffentlichen Geldern finanziert. Dagegen mahnte die Partei dringend eine Neuregelung der Finanzierung von und der Spenden an Parteien an.

Jetzt aber steht die AfD selbst seit geraumer Zeit auf einem recht sumpfig wirken­den Grund. Es drohen Strafzahlungen an den Bundestag in satter sechsstelliger Höhe, in einem anderen Fall ermittelt­ die Staatsanwaltschaft wegen desVerdachtsder illegalen Parteienfinanzierung. Seit Monaten wartet die Öffentlichkeit vergeblich darauf zu erfahren, wer die anonymen Spender wohl sein mögen.

Doch die Partei ist weder offensiv um Transparenz bemüht, noch wirkt sie sehr schuldbewusst. In dem einen Fall sieht sich die AfD zu Unrecht beschuldigt. Im anderen gibt sie sie sich mit der Begründung einen dicken Rabatt, eigentlich nur Anfängerfehler gemacht zu haben. Sechs Jahre nach der Parteigründung aber ist die Zeit verstrichen, da man sich mit Unkenntnis und mangelnder Routine herausreden kann. Es gilt, dem eigenen hehren Anspruch gerecht zu werden. Wer mit dieser Anforderung so lässig wie die AfD umgeht, riskiert damit seine Glaubwürdigkeit auch bei seinen Anhängern.https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.affaere-um-parteispenden-afd-droht-nun-auch-strafzahlung-wegen-spenden-an-meuthen.838116d2-d31e-4010-b171-bff590eb8cd9.html

katja.bauer@stzn.de