Ein Urlaubsfoto der belgischen Prinzessin Elisabeth und Prinz Georg von Liechtenstein löst in Belgien Spekulationen aus. Aus Vaduz heißt es: das Foto sei ein KI-Fake.
Belgiens Prinzessin Elisabeth wird eine Romanze mit Prinz Georg von Liechtenstein nachgesagt. Beweis soll ein Urlaubschnappschuss sein, dessen Echtheit in Liechtenstein allerdings scharf dementiert wird.
Von Knut Krohn
Belgiens Royalisten sind aus dem Häuschen. Der Grund: der leicht verschwommene Schnappschuss eines jungen Paares, der in den sozialen Netzwerken die Runde macht. Abgelichtet ist die junge belgische Prinzessin Elisabeth, wie sie sich zärtlich an Prinz Georg von Liechtenstein schmiegt. Aufgenommen sei das Foto in Griechenland während eines vermeintlichen Urlaubes, heißt es.
Die Fans von royalem Klatsch und Tratsch
Zu finden ist das Foto auf dem Instagram-Account „royal.monarchies“, auf dem scheinbar wahllos Bilder von europäischen Königshäusern gepostet werden. Doch royaler Klatsch und Tratsch stoßen offensichtlich auf reges Interesse, dem Kanal folgen mehr als 400.000 Menschen. Der Betreiber versichert, er habe das Foto, das inzwischen fast 5000 Likes hat, auf dem privaten Account von Prinz Georg von Liechtenstein gefunden – bevor dieser ihn auf „Privat“ gestellt und für die Öffentlichkeit unzugänglich gemacht habe. Das ist natürlich eine ideale Ausgangslage für wild-romantische Spekulationen.
Das dachte sich wohl auch die Redaktion des belgischen Klatschmagazins „Soir Mag“. Die mögliche Romanze der beiden Adelskinder schien in ihren Augen allerdings zu schön, um wahr zu sein. Also fragten die Journalisten bei Alois Philipp Maria von und zu Liechtenstein nach, dem Vater des Prinzen. Der ließ über seinen Privatsekretär ausrichten, dass „dieses Foto nicht Seine Durchlaucht Prinz Georg von Liechtenstein zeigt; es ist eine Fälschung, die mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt wurde“. Wesentlich wortkarger gab sich in der delikaten Sache das belgische Königshaus. „Dies ist in jedem Fall eine Privatangelegenheit“, lautete die lapidare Antwort an „Soir Mag“.
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Ein glasklares Dementi aus Liechtenstein
Das glasklare Dementi aus Liechtenstein zur Echtheit des Fotos scheint aber die Fantasie der Klatschreporter eher zu befeuern. Jedoch formulieren sie ihren verklärenden Text im Konjunktiv II der irrealen Wünsche. „Wäre es echt gewesen, hätte diese Beziehung zu einer der prestigeträchtigsten Hochzeiten unserer Dynastie seit denen von Leopold III. und Astrid von Schweden führen können, da sie die Verbindung zweier regierender Königsfamilien besiegelt hätte“, ist in „Soir Mag“ zu lesen – und die Enttäuschung des Verfassers trieft aus jeder Zeile.
Darüber hinaus, so heißt es weiter, wäre der 26-jährige Georg Antonius Constantin Maria von und zu Liechtenstein eine überaus gute Partie. Das ist im notorisch hochverschuldeten Belgien eine wichtige Information. Die Fürstenfamilie in Liechtenstein verfüge über ein geschätztes Vermögen von 8,8 Milliarden Dollar und sei damit eine der reichsten der europäischen Adelselite. Zudem seien Elisabeth und Georg Cousins sechsten Grades über Königin Elisabeth von Belgien und Cousins neunten Grades über Königin Astrid – eine Entdeckung, die eingefleischten Royalisten das Herz höher schlagen lässt.
Viel Aufhebens um einen Urlaubschnappschuss
Aber selbst der Macher des Instagram-Accounts „royal.monarchies“ ist sich der Tragweite seiner Entdeckung eher unsicher. Er erwähnt, dass sich die Eltern des adeligen Nachwuchses seit vielen Jahren kennen und beide Familien bisweilen zusammen in den Urlaub fahren würden. Das Foto könne also alles sein: eine KI-Fälschung, ein einfacher Urlaubschnappschuss unter guten Freunden oder auch der Beginn einer noch geheim gehaltenen Liebe. Der Account „royal.monarchies“ verspricht, seine Follower auf dem Laufenden zu halten.