Nur mäßiges Kaufinteresse in Baumärkten

Die meisten Bürger bleiben offensichtlich wegen des Coronavirus und wegen des Regenwetters am Samstag zu Hause

Nur mäßiges Kaufinteresse in Baumärkten

Bei Baumärkten in Backnang gab’s am Samstag noch reichlich Parkplätze. Ein Schwätzchen wurde kaum gehalten; und wenn, dann mit der gebotenen Distanz. Foto: A. Becher

Von Renate Schweizer

BACKNANG. Es ist Samstag. 21. März, kalendarischer Frühlingsanfang. Und zugleich ein Testlauf, jeder weiß es: Wenn die Bürger heute die Baumärkte stürmen, gibt es ganz rasch Ausgangssperre, vielleicht schon ab morgen. Petrus hat ein Einsehen und macht es leichter: Freitag und Sonntag scheint die Sonne, aber am Samstag regnet es.

Morgens, 9.45 Uhr, vor einem der örtlichen Baumärkte in der Stadt Backnang: Parkplatz mäßig voll, die Zierkirschen zwischen den Parkreihen blühen, Menschen gehen einzeln zum Baumarkteingang, fragender Blick zum Ordner vor der Tür – alles klar, 68 Personen im Baumarkt, ein Nicken aus der Entfernung heißt: „Sie dürfen rein.“

Vor der Bäckerei im Anbau sieht’s so aus: Ein Kunde kommt raus, der nächste geht rein und bis es so weit ist, warten alle geduldig mit dem größtmöglichen Abstand zueinander.

Dito an den Kassen: Jeweils nur eine Person betritt den Kassenbereich. Nachbarn nicken einander aus großer Entfernung zu. Niemand erzählt von seinem Projekt. Niemand lacht. Ich treffe einen alten Bekannten und wir führen ein kurzes Gespräch mit anderthalb Parklücken leerem Raum zwischen uns – „so geht’s nicht“, sofort schützt uns ein wohlmeinender Herr vor Ansteckung, indem er unsere „Versammlung“ auflöst.

Kaum jemand lächelt. Das liegt bestimmt am Wetter, denn Lächeln überträgt keine Krankheiten. Gekauft wird Katzenstreu, Blumenerde, Zement. Kein Schnickschnack, wenig Topfblumen. Frühlingsanfang beim Baumarkt zu Coronazeiten: Soweit’s an Backnang liegt, brauchen wir keine Ausgangssperre.