Wenige Tage nach dem Amoklauf in Graz plant die Regierung in Österreich strengere Waffenregeln. Sie sollen schon in Kürze greifen.
Menschen legten nach dem Amoklauf in Graz Blumen nieder.
Von red/AFP
Nach dem Amoklauf an einer Schule in Graz mit zehn Toten plant die österreichische Regierung eine Verschärfung des Waffenrechts. Wie die österreichische Nachrichtenagentur APA am Samstag unter Berufung auf das Bundeskanzleramt in Wien berichtete, sollen unter anderem die Voraussetzungen für den Waffenbesitz verschärft und der Zugang für bestimmte Personengruppen eingeschränkt werden. Das Maßnahmenpaket soll demnach schon kommende Woche auf den Weg gebracht werden.
Weiter teilte das Bundeskanzleramt laut APA mit, die psychologische Betreuung an Schulen solle „massiv aufgestockt“ werden. Geplant seien zudem die Einführung verpflichtender Gespräche mit Schulabbrechern, ein verstärktes Monitoring sowie verpflichtende Maßnahmen für gefährdete Jugendliche.
Bundeskanzler Christian Stocker sagte im Gespräch mit dem Radiosender Ö1, er sei zuversichtlich, dass sein Kabinett die „ersten Schritte“ für die Änderungen bereits am kommenden Mittwoch auf den Weg bringen könne. Ob das Parlament diese noch vor der Sommerpause verabschieden könne, hänge vom Gesetzgebungsverfahren ab.
Amoklauf in Graz: Motiv weiter unklar
Am vergangenen Dienstag hatte in Graz ein 21-Jähriger in seiner früheren Schule, einem Oberstufenrealgymnasium, neun Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren sowie eine Lehrerin getötet. Elf weitere Menschen wurden bei der Tat in der zweitgrößten österreichischen Stadt schwer verletzt. Der laut Polizei genau geplante Amoklauf dauerte nur sieben Minuten, eine Minute nach dem Eintreffen der ersten Polizeistreife beging der Schütze auf einer Schultoilette Suizid.
Sein Motiv ist noch unklar. Laut Polizeikreisen gibt es Hinweise darauf, dass der 21-Jährige sich das im Jahr 1999 verübte Schulmassaker an der Columbine High School in den USA zum Vorbild genommen habe.