Offene Geschäfte an Osterfeiertagen: DGB und Verdi sauer

dpa/lsw Stuttgart. Als „völlig überflüssig“ und „skandalös“ haben die Südwestableger der Gewerkschaft Verdi und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) die von der Landesregierung erlaubte Öffnung von Läden am Karfreitag und Ostermontag bezeichnet. Bereits jetzt verzichteten die meisten Lebensmittelläden darauf, an Sonntagen zu öffnen, weil es keinen zusätzlichen Bedarf gebe, teilte Verdi am Freitag mit. Die Beschäftigten im Einzelhandel dürften nicht um die verdiente Osterpause gebracht werden, kritisierte der DGB.

Offene Geschäfte an Osterfeiertagen: DGB und Verdi sauer

Das Verdi-Logo ist auf einer Warnweste zu sehen. Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild

„Ministerpräsident Kretschmann rät den Menschen, Ostern möglichst zuhause zu bleiben. Jetzt will er sie angeblich in die Supermärkte schicken und den Verkäufern ihre mehr als verdiente Osterpause rauben“, sagte DGB-Chef Martin Kunzmann. „Hat er nicht mitbekommen, was die Beschäftigten im Einzelhandel in den vergangenen Wochen geleistet haben? Oder ist es ihm gleichgültig?“

Bernhard Franke, bei Verdi für den Handel zuständig, spricht von einer echten Zumutung für das Verkaufspersonal - gerade sie hätten die Osterpause dringend zur Erholung gebraucht. „Seit Wochen arbeiten sie über jegliches Maß hinaus, mehr oder weniger geschützt vor Infektionen. Das soll der Dank dafür sein?“ Die Zeit der großen Hamsterkäufe neige sich dem Ende zu, der Ansturm der Kunden habe sich weitestgehend normalisiert, argumentiert die Gewerkschaft.

Die Landesregierung hatte wegen der Corona-Krise die Öffnung von lebensnotwendigen Geschäften wie Supermärkten auch an Sonn- und Feiertagen erlaubt. Das gilt entsprechend auch für Karfreitag und Ostermontag.