Opernübertragung aus der „Alten Krone“

In Untertürkheim gab es früher 80 Gaststätten. Welche Funktion sie hatten, zeigt eine Ausstellung in der Stadtteilbibliothek.

Opernübertragung aus der  „Alten Krone“

Postkarte von 1901 mit dem Gasthaus zur Alten Krone in Untertürkheim

Von Iris Frey

Stuttgart - Klaus Enslin, Vorsitzender des Bürgervereins Untertürkheim, hat vielerlei Geschichten zu den Untertürkheimer und Rotenberger Gasthäusern zusammengestellt, die es dort vor 100 Jahren gab, und er hat auch deren Geschichte zum Teil recherchiert. Die daraus entstandene Ausstellung war zunächst im Ortsmuseum in Rotenberg zu sehen, ab 14. Oktober gastiert sie in der Stadtteilbibliothek Untertürkheim. Von 80 Gaststätten existieren etwa 20 heute noch, von den einst sechs Lokalen in Rotenberg gibt es noch eins. Den Anstoß für Enslins historische Recherchen gab eine Postkartensammlung. Er hat 24 Tafeln zusammengestellt, die auch die Situation von früher und heute vergleichen. Besonders interessant ist die Geschichte des Gasthauses „Alte Krone“: Dort hat sich am 24. Mai 1905 der Bürgerverein Untertürkheim gegründet. Und Radio Stuttgart sendete in der Nachkriegszeit aus dem Gasthaus und übertrug von dort Sinfoniekonzerte und Opernmusik, denn dort gab es einen Aufnahme- und Sendesaal.

Zu den ältesten Gaststätten in Untertürkheim zählt das Gasthaus Adler. Es steht seit 1617 in der Widdersteinstraße und ist heute ein Hotel. Das Gasthaus zum Hirsch war früher eine alte Poststation in der Augsburger Straße 375. Im Erdgeschoss gab es einen Pferdestall und im ersten Stock die Gaststätte, hat Klaus Enslin herausgefunden. Dies und noch mehr, etwa wo es 1901 eine Elfengrotte in Untertürkheim gab, ist in der Schau zu sehen.

Die Ausstellung ist vom 14. Oktober bis 8. November in der Stadtteilbibliothek Untertürkheim zu sehen. Gezeigt werden Fotos und Ansichtskarten von über 80 Gaststätten in Untertürkheim und Rotenberg. Eine Sonderöffnung gibt es am Flegga-Treff-Sonntag am 26. Oktober von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.