Papst erkennt Wunder an: Jesuit Jeningen vor Seligsprechung

dpa/lsw Stuttgart. Papst Franziskus hat den Weg frei gemacht für die Seligsprechung des 1704 gestorbenen Ellwanger Seelsorgers Philipp Jeningen. 101 Jahre nach dem Antrag auf Einleitung eines Seligsprechungsverfahrens habe der Papst ein dem Jesuitenpater zugeschriebenes Wunder anerkannt, wie die Diözese Rottenburg-Stuttgart am Sonntag mitteilte. „Damit ist ein weiterer finaler Schritt getan und der Seligsprechung steht nichts mehr im Wege“, betonte Bischof Gebhard Fürst, der 2011 den Wunderprozess eröffnet hatte. Bei dem Wunder handle es sich um die nicht erklärbare Heilung eines Mannes aus der Diözese von einer unheilbaren Krankheit - aufgrund der Fürbitten zu Pater Jeningen.

Jeningen wurde 1642 in Eichstätt in Bayern geboren und wirkte als Volksmissionar in Ellwangen im Ostalbkreis. „Er ist für uns ein Vorbild, weil er den Menschen das Evangelium nahegebracht hat und damit missionarische Kirche war. Dieses vorbildhafte Wirken ist heute so aktuell wie vor 400 Jahren“, betonte Bischof Fürst.

Eine Seligsprechung ist weniger als eine Heiligsprechung. In den Abläufen der religiösen Ehrung ist sie notwendig, wenn jemand später zum Heiligen erklärt werden soll. Der Seligsprechung geht ein kirchliches Untersuchungsverfahren voraus. Dieses wird nach Angaben der Diözese meist vom Bischof des Wirkungsortes eingeleitet. Dort liege dann auch die Verantwortung, Beweise über das Leben und Sterben des Menschen zu sammeln, der selig gesprochen werden soll, und ein Wunder nachzuweisen.

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