Patienten nach Entlassung oft alleine gelassen

Studie: Kliniken klären Betroffene häufig nicht über Rechtsanspruch auf

Von Willi Reiners

Stuttgart Seit Oktober 2017 sind Krankenhäuser verpflichtet, bei Bedarf die ambulante und stationäre Anschlussversorgung ihrer Patienten vorzubereiten. In der Praxis funktioniert das Entlassmanagement aber oft nicht, wie jetzt auf einer Tagung in Stuttgart deutlich wurde. Markus Mord vom Stuttgarter Marienhospital verwies auf den Aufwand für die Kliniken. Für ­besonders Pflegebedürftige sei eine Anschlussversorgung kaum zu organisieren, weil es an Heimplätzen mangele. Zudem fehle es Ärzten und Pflegekräften an Zeit für die Zusatzaufgabe.

Auch eine Studie der Hanseatischen Kran­kenkasse zeigt, dass das Entlassmanagement Probleme bereitet. Nur ein Drittel der befragten Patienten erhält demnach überhaupt Informationen über das Pflichtangebot, nur ein Fünftel wird schriftlich über dessen Inhalt und Ziele informiert.