Scheidender Ministerpräsident

Pläne für den Ruhestand – was sich Kretschmann vorstellen kann

Kurz vor dem Ruhestand spricht Winfried Kretschmann über das Loslassen, seine Pläne nach der Politik – und warum er sich eigentlich noch nicht mit der Zeit danach befassen darf.

Pläne für den Ruhestand –  was sich Kretschmann vorstellen kann

Winfried Kretschmann hat offen über seinen bevorstehenden Ruhestand gesprochen (Archivbild).

Von red/dpa/lsw

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, studierter Lehrer, kann sich nach seinem Abschied aus der Politik eine Rückkehr an die Schule vorstellen. „Was ich mir gut vorstellen könnte – ich war ja Lehrer – ist, in Schulen zu gehen und mit jungen Menschen über Demokratie zu reden“, sagte der 77-Jährige dem „Staatsanzeiger“. 

„Ich habe manchmal den Eindruck, dass wir uns als Gesellschaft nicht immer bewusst sind, was Demokratie wirklich bedeutet“, sagte Kretschmann. „Dass ihre Grundlage die Verfassung ist, und dass es sich um einen Aushandlungsprozess zwischen Verschiedenen handelt, die gleiche Rechte haben.“

Regierungschef Kretschmann tritt bei der Landtagswahl im März 2026 nach 15 Jahren im Amt nicht mehr an. Konkrete Pläne für den Ruhestand hat er aber nach eigenen Worten noch nicht. „Natürlich frage ich mich, was ich dann mache. Ich weiß es noch nicht.“ Er fürchte jedoch keinesfalls, in ein Loch zu fallen. „Ich bin fest davon überzeugt, dass dies nicht passieren wird.“ Es werde ihm aber auch nicht schwerfallen, loszulassen.

Kretschmann: Gedanken ans Danach vermeiden

Gleichzeitig warnt er davor, sich als amtierender Regierungschef zu früh mit dem Ruhestand zu beschäftigen. „Wenn man sich zu früh damit beschäftigt, nimmt die mentale Präsenz ab.“ Das sei gefährlich angesichts der „extrem herausfordernden Zeiten“.

Vor allem die Situation der Autoindustrie fordere ihn derzeit noch politisch stark. „Ich war gerade in Brüssel und habe hart für unsere Industrie und unseren Standort geworben.“ Da sei man sehr gefordert und müsse „exzellent vorbereitet“ sein. „Darum darf man sich nicht groß mit dem Danach beschäftigen.“