Plaisirschulkinder mögen es gesund und frisch

EU-Schulprogramm für gesunde Ernährung bündelt bisherige Programme – Plaisirschule Backnang dankt mit einem Aktionstag

Plaisirschulkinder mögen es gesund und frisch

In einem Raum dürfen die Kinder den Obstsalat für ein leckeres Müsli zubereiten. Foto: J. Fiedler

Von Carmen Warstat

BACKNANG. Das aktuelle EU-Schulprogramm bündelt die bisherigen Programme „Schulmilch“ und „Schulfrucht“. 46 Grundschulen der Region haben sich für den Teil „Schulfrucht“ angemeldet und werden von der Kreissparkasse gefördert. Im Foyer der Plaisirschule duftet es nach frischem Obst. Gleich ist die Hofpause vorbei, und Kinder mit Melonenscheiben auf der Faust sind sich einig: Die könnten wir jeden Tag essen.

Es versammeln sich Zweit- und Drittklässler unter der Treppe, denn heute sind Gäste gekommen: Die Förderer und Koordinatoren des Schulfruchtprogramms, vertreten durch Yvonne Laib von der Kreissparkasse Waiblingen und Annette Sammet-Volzer vom Kreislandwirtschaftsamt, sind da, und auch eine Vertreterin des Lieferanten der leckeren Obst- und Gemüsesnacks (Bio-Hofgut Hagenbach), Christina Rohde. Schulleiterin Dr. Annedore Bauer-Lachenmaier stellt den Kindern die erwachsene Prominenz vor, die ihnen regelmäßig eine gesunde Frühstücksergänzung anbietet, denn heute ist es Zeit, Danke zu sagen.

Im Rahmen der landesweiten Aktionstage zum EU-Schulprogramm ist die Plaisirschule aktiv geworden und hat ein kleines Programm auf die Beine gestellt. Es beginnt mit einem lustigen Lied, dem „Vitamine-Cha-Cha-Cha“, das von den Zweitklässlern gesungen wird. Als „Schulfruchtforscher“ und „Obstentdecker“ begrüßt die Schulleiterin die Kinder. Dann dürfen die dritten Klassen sich in ihre Räume verteilen und das Obst und Gemüse nacheinander an drei Stationen sozusagen studieren. Im theoretischen Teil wird die Ernährungspyramide veranschaulicht. Regina Schöller, eine der freiberuflichen Referentinnen für bewusste Kinderernährung, die vom Landwirtschaftsamt vermittelt werden, hat dies liebevoll vorbereitet und deutet ein Haus an, in dem die Familien Fruchtig und Wurstig leben.

Im nächsten Raum geht es schon praktischer zu: Sinnesschule heißt die Devise. Hier wird blind getastet und geschnuppert, geschmeckt und gelauscht und natürlich auch genau hingeschaut. Lehrerin Regine Dethleff betreut diese Station gemeinsam mit anderen Pädagoginnen.

Schließlich im dritten Raum dürfen die Kinder den Obstsalat für ein leckeres Müsli zubereiten. Wieder duftet es frisch, denn an fünf Tischen werden Früchte geschnippelt und Zitronen gepresst. Sogar die Haferflocken für das Müsli werden selbst hergestellt. Dafür sind zwei Praktikantinnen zuständig, die an der Handmühle stehen und gut zu tun haben.

Annedore Bauer-Lachenmaier zeigt sich dankbar für jede Unterstützung des Personals, denn Projekte wie dieser Aktionstag haben es in sich und können allein von den Lehrerinnen kaum gestemmt werden. Letztere machen heute selbstverständlich Überstunden. „Es steckt schon sehr viel ehrenamtliches Engagement darin“, meint die Schulleiterin anerkennend. Die pädagogische Begleitung des Programms ist ein immens wichtiger Baustein und personalintensiv. Im Mittelpunkt aller Maßnahmen sollen die Freude am Essen, die Lust am Selbermachen und der Aufbau von Vertrauen in die Qualität der Lebensmittel stehen.

Mitfinanziert wird das Ganze von der Kreissparkasse Waiblingen, die im laufenden Schuljahr 46 Schulen der Region mit insgesamt rund 46000 Euro unterstützt, wobei sich die Höhe der Zuwendung jeweils an der Schülerzahl orientiert. Außerdem gab es pro Schule 50 Schneidebrettchen sowie Kochschürzen und -mützen. Die Beträge kommen aus dem Sparkassen-Topf des „Sozialen Zweckertrags“, welcher aus dem Prämiensparen gespeist wird. Teilnehmer und Förderer des Projektes sind sich einig: Das EU-Schulprogramm ist mehr als die Verteilung von Obst und Gemüse.