Wohnungseinbrüche treffen die Menschen mitten in ihrer Privatsphäre, sagt Innenminister Dobrindt. Zum Beginn der dunklen Jahreszeit appelliert die Polizei, sich zu schützen.
Die Polizei rät, alle Fenster und Türen zu sichern. (Archivbild)
Von dpa
Berlin - Zum Beginn der dunklen Jahreszeit ruft die Polizei wieder zu einem besseren Schutz vor Wohnungseinbrüchen auf. Grundsätzlich empfehlen die Ermittler, alle Fenster und Türen mechanisch zu sichern, damit Einbrecher erst gar nicht in die Wohnung hineinkommen. Dass Vorbeugung wirkt, belegt aus Sicht der Polizei der hohe Versuchsanteil beim Wohnungseinbruch: Im Jahr 2024 sei es bei fast der Hälfte der Delikte (45,7 Prozent) beim Versuch geblieben.
Diesen Sonntag – an dem die Sommerzeit zu Ende gegangen ist und die Uhren eine Stunde zurückgestellt wurden – hat die Polizei zum Tag des Einbruchschutzes ausgerufen. "Nutzen Sie die "Eine Stunde mehr für Sicherheit", um sich am Tag des Einbruchschutzes über effektiven Einbruchschutz zu informieren und aktiv zu werden", appelliert die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
Dobrindt: Einbrüche erschüttern Sicherheitsgefühl erheblich
"Einbrüche sind kein gewöhnliches Eigentumsdelikt: Sie treffen die Menschen mitten in ihrer Privatsphäre und erschüttern ihr Sicherheitsgefühl erheblich", teilte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) auf dpa-Anfrage mit. "Deshalb gilt: Die eigenen vier Wände angemessen schützen. Die Polizei steht auch dabei mit Rat und Aufklärung zur Seite."
Dobrindt ist Schirmherr einer entsprechenden bundesweiten Kampagne: Unter www.k-einbruch.de finden sich im Internet zahlreiche Informationen rund um das Thema Einbruchschutz.
Für das Jahr 2024 hat die Polizei in Deutschland 78.436 Fälle von versuchten und vollendeten Wohnungseinbrüchen registriert. Wie sich die Zahlen bisher in diesem Jahr entwickeln, konnten Innenministerium und Bundeskriminalamt (BKA) auf dpa-Anfrage noch nicht abschätzen.
Nach Corona-Zeit wieder mehr Delikte
Die Fallzahlen sind seit den Jahren der Corona-Pandemie wieder gestiegen. Ein Tiefstand war 2021 mit 54.236 Fällen erreicht worden. Wegen der Maßnahmen zum Infektionsschutz verbrachten die Menschen damals viel Zeit zu Hause – potenziellen Einbrechern fehlte somit oft die Gelegenheit für ihre Tat.
Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit zählt die Polizei indes immer noch deutlich weniger Wohnungseinbrüche. 2019 waren bundesweit 87.145 vollendete und versuchte Delikte erfasst worden. Ein besonders besorgniserregendes Niveau hatten die Fallzahlen bis zum Jahr 2015 erreicht, als mit 167.136 versuchten und vollendeten Wohnungseinbrüchen ein Höhepunkt registriert wurde. Im Vergleich dazu lag die Fallzahl zuletzt – im Jahr 2024 – also noch nicht einmal halb so hoch.