Polizei sucht vermisste polnische Pflegekraft

47-jährige Frau verlässt ihre Arbeitsstelle in Aspach und kehrt nicht zurück – Ermittler vermuten eine Straftat – Kripo bittet um Zeugenhinweise

Polizei sucht vermisste polnische Pflegekraft

Auf einem Parkplatz an der Mechatronik-Arena wurde ein abgestellter Renault durchsucht. Foto: 7aktuell/K. Lermer

Von Armin Fechter

ASPACH. Die Polizei sucht nach einer 47-jährigen Frau, die seit Montag vermisst wird. Die polnische Pflegekraft ist möglicherweise Opfer einer Straftat, möglicherweise einer Entführung, geworden. Die Kriminalpolizei bittet jetzt die Bevölkerung mit einer Öffentlichkeitsfahndung um Hinweise auf die Vermisste.

Bei der Frau handelt es sich um Jolanta Szewczyk, die in einem Privathaushalt in Aspach als Pflegekraft gearbeitet hat und als sehr zuverlässig gilt. Sie verließ am Montag gegen 13.30 Uhr ihre Arbeitsstelle und ist seitdem nicht mehr zurückgekehrt. Die Angehörigen der Pflegeperson erstatteten noch am Montagabend eine Vermisstenanzeige, woraufhin die Kriminalpolizei Waiblingen Ermittlungen und Suchmaßnahmen einleitete. Um Spuren aufzufinden, wurden auch ein Polizeihubschrauber und mehrmals ein Personensuchhund eingesetzt, allerdings ohne Erfolg, wie Ronald Krötz, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Aalen, jetzt einräumen musste.

Auch ein dunkler Renault mit polnischem Kennzeichen, der auf einem Parkplatz nahe der Mechatronik-Arena abgestellt war, wurde am Dienstagabend von der Kripo und der Spurensicherung genau untersucht. Der Wagen steht laut Krötz im Zusammenhang mit dem Vermisstenfall. Krötz weist aber ausdrücklich darauf hin, dass keinerlei Zusammenhang mit der in der Nähe lebenden Schlagersängerin Andrea Berg besteht.

Wie die Polizei weiter mitteilt, kann aufgrund der bisherigen Ermittlungen nicht ausgeschlossen werden, dass die Frau Opfer einer Straftat wurde. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass Jolanta Szewczyk lebt. Demnach könnte sie entführt worden sein, womöglich handelt es sich dabei um eine Beziehungstat. Dem Vernehmen nach spielt in dem Fall auch ein Wohnmobil eine Rolle.

Die Polizei steht, so Ronald Krötz, „in engem Austausch mit anderen Dienststellen in Europa.“ Die Spur führt allerdings nach unbestätigten Informationen nicht in Richtung Polen, sondern eher in die entgegengesetzte Richtung: nach Frankreich. Die Polizei selbst enthält sich näherer Angaben – aus ermittlungstaktischen Gründen, aber auch, so Krötz, um die Frau nicht zu gefährden.

Jolanta Szewczyk wird folgendermaßen beschrieben: Sie ist 1,64 Meter groß, etwa 70 Kilogramm schwer und hat blonde Haare. Sie spricht Deutsch, Polnisch und Englisch.

Die Kriminalpolizei bittet um Zeugenhinweise zu folgenden Fragen:

Wer hat verdächtige Beobachtungen gemacht, die im Zusammenhang mit dem Verschwinden der vermissten Jolanta Szewczyk stehen könnten?

Wer hat die Vermisste nach Montag, 13.30 Uhr gesehen?

Wer hatte seit Montag, 13.30 Uhr Kontakt mit der Vermissten – persönlich, telefonisch oder über soziale Netzwerke?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizeidirektion Waiblingen unter der Telefonnummer 07151/950-0 entgegen.