Proteste von Luftverkehrsbeschäftigten an Flughäfen

dpa Frankfurt/Main. Mit bundesweiten Protestaktionen an großen Flughäfen haben am Freitag Hunderte Beschäftigte auf die prekäre Lage der Luftverkehrsbranche in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. „Tag für Tag, Monat für Monat wird die Existenzangst bei den Beschäftigten größer“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Uwe Schramm am größten deutschen Flughafen in Frankfurt.

Proteste von Luftverkehrsbeschäftigten an Flughäfen

Ein Mann hat am bei einem Warnstreik vor dem roten Verdi-Logo eine Trillerpfeife im Mund. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Die Gewerkschaft hatte zu Aktionen an den Flughäfen in Frankfurt, München, Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin und Köln aufgerufen. Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin beteiligten sich insgesamt etwa 1300 Menschen. Die größte Aktion habe es in Frankfurt mit 500 bis 600 Teilnehmern gegeben, gefolgt von Hamburg mit 300. An den anderen Flughäfen sei die Teilnehmerzahl wegen der coronabedingten Auflagen von vorneherein stark eingeschränkt gewesen.

Die Corona-Krise hat der Branche schwer zugesetzt. Abgesehen von Frachtflügen gab es zeitweise so gut wie keinen Flugverkehr. Mit der Lockerung der Reisebeschränkungen und dem Beginn der Ferienzeit wird zwar wieder geflogen - aber längst nicht so viel wie sonst um diese Jahreszeit.

Verdi befürchtet in der Branche einen „massiven Personalabbau“. Bei der Lufthansa mit ihren etwa 138 000 Mitarbeitern ringen Management und Gewerkschaften bereits um ein Sparpaket. Der Vorstand der größten deutschen Fluggesellschaft beziffert den rechnerischen Überhang auf 22 000 Vollzeitstellen, die Hälfte davon in Deutschland. Ein milliardenschweres staatliches Rettungspaket soll der Lufthansa aus der Krise helfen, die Zustimmung der Aktionäre dazu steht noch aus.

Nach Verdi-Angaben arbeiten in Deutschland insgesamt etwa 300 000 Menschen in der Luftverkehrsindustrie, rund 240 000 davon befinden sich der Gewerkschaft zufolge derzeit in Kurzarbeit.