Prozess gegen mutmaßliche IS-Anhängerin Sarah O. startet

dpa Düsseldorf. 2018 wird Sarah O. in der Türkei festgenommen und später nach Deutschland abgeschoben. Nun beginnt gegen die mutmaßliche IS-Unterstützerin der Prozess - sie soll Frauen als Sklaven gehalten haben.

Prozess gegen mutmaßliche IS-Anhängerin Sarah O. startet

Bewaffnete Polizisten vor dem Hochsicherheitsgebäude des Oberlandesgerichtes in Düsseldorf. Foto: Monika Skolimowska/dpa/Archivbild

Als Frau eines IS-Kämpfers soll sie in Syrien drei Frauen als Sklavinnen gehalten haben: Heute startet der Prozess gegen die 21 Jahre alte Sarah O. am Düsseldorfer Oberlandesgericht. Laut Anklageschrift wirft ihr die Karlsruher Bundesanwaltschaft vor, im Oktober 2013 als 15-Jährige aus Konstanz über die Türkei nach Syrien eingereist zu sein. Dort habe sie sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen und wenige Monate später den IS-Kämpfer Ismail S. nach islamischem Recht geheiratet.

Zwischen September 2015 und Oktober 2017 soll die Deutsch-Algerierin die drei Frauen in ihrem Haus als Sklavinnen gehalten haben. Sarah O. drohen bis zu 15 Jahre Haft, falls das Erwachsenenstrafrecht angewandt wird. Nach Jugendstrafrecht könnten es bis zu zehn Jahre sein. Zudem sind die Schwiegereltern der Frau angeklagt. Ihnen wirft die Bundesanwaltschaft unter anderem vor, den IS unterstützt und eine schwere staatsgefährdende Gewalttat vorbereitet zu haben. Auch ihnen drohen 15 Jahre hinter Gittern.