PSA zuversichtlich bei Mega-Fusion mit Fiat Chrysler

dpa Paris/Rüsselsheim. Die Franzosen von PSA und Fiat Chrysler wollen den viertgrößten Autohersteller der Welt bilden. Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen. Opel sieht sich in dem neuen Weltkonzern gut aufgestellt.

PSA zuversichtlich bei Mega-Fusion mit Fiat Chrysler

Das Logo des französischen Autoherstellers PSA Group am Unternehmenssitz in Rueil-Malmaison, westlich von Paris. Foto: Michel Euler/AP/dpa

Ungeachtet der coronabedingten Wirtschaftskrise sieht der französische Opel-Mutterkonzern PSA seine geplante Mega-Fusion mit Fiat Chrysler auf einem guten Weg.

Es sei ein „sehr guter Fortschritt“ bei der Vorbereitung des Zusammenschlusses erzielt worden, bilanzierte PSA-Finanzvorstand Philippe de Rovira am Mittwoch bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. So hätten die Unternehmen „gemeinsame Bedingungen“ für die Fusion vereinbart.

Der Hersteller mit den Stammmarken Peugeot und Citroën hält an dem Zeitplan fest, die Fusion mit dem italienisch-amerikanischen Konkurrenten zum weltweit viertgrößten Hersteller bis Ende März abzuschließen. Der neue Konzern mit großen Standbeinen in Europa und Nordamerika soll Stellantis heißen. Fiat Chrysler (FCA) führt unter anderen die Marken Alfa Romeo, Dodge, Jeep oder Maserati. Es müssen noch mehrere Wettbewerbsbehörden grünes Licht geben, unter ihnen die Brüsseler EU-Kommission.

Opel-Chef Michael Lohscheller sieht den Stammsitz Rüsselsheim in dem neu entstehenden Konzern gut aufgestellt. Opel bleibe die einzige deutsche Marke im Konzern. Man habe viele Entwicklungsprojekte bekommen und fertige auch für andere Konzernmarken, sagte Lohscheller der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) vom Mittwoch.

Der Umsatz von PSA ging von Anfang Juli bis Ende September im Vorjahresvergleich leicht um 0,8 Prozent auf 15,45 Milliarden Euro zurück. De Rovira hob hervor, dass der Umsatz der Autosparte um 1,2 Prozent auf knapp 12 Milliarden Euro gestiegen sei.

Der französische Konzern setzte knapp 589.000 Fahrzeuge ab, das war ein Minus von 12,7 Prozent. Bei Opel mit der britischen Schwestermarke Vauxhall gab es im dritten Vierteljahr sogar einen Rückgang um 22,3 Prozent auf rund 151.000 Fahrzeuge.

Opel verkaufte von Januar bis Ende September erst 417.000 Autos, ein Minus von 45,3 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Gleichwohl sei man profitabel: „Selbst wenn das Volumen niedrig ist, können wir mit jedem Fahrzeug Geld verdienen“, sagte Lohscheller der „FAZ“. Mit neuen Produkten wie den Modellen Corsa und Astra oder dem Mokka wolle man auch wieder wachsen, aber nicht zulasten des bereits gesenkten CO2-Ausstoßes oder der Profitabilität.

Von Januar bis Ende September setzte der PSA-Konzern 40,57 Milliarden Euro um, deutlich weniger als die 53,92 Milliarden Euro in den neun Monaten des Vorjahreszeitraums. PSA wurde wie andere Autohersteller auch von der coronabedingten Nachfrageschwäche getroffen.

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