Radikalisierung? Hauk nimmt Landwirte in Schutz

dpa/lsw Stuttgart. Werden frustrierte Bauern immer radikaler? Das fürchtet zumindest Bayerns Agrarministerin Kaniber. Ihr baden-württembergischer Kollege Peter Hauk betont hingegen die schwierige Situation der Landwirte.

Radikalisierung? Hauk nimmt Landwirte in Schutz

Peter Hauk, Agrarminister in Baden-Württemberg. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Agrarminister Peter Hauk (CDU) kann keine Radikalisierung der Bauern im Land erkennen. Zwar sei die Situation der Landwirte schwierig, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Es gehe um Existenzsorgen. „Der kritische Blick auf die Landwirtschaft von Seiten der Gesellschaft, aber auch mancher Verbände hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass sich die Bauern nun Luft machen.“ Die Bauern äußerten sich aber „deutlich, aber sachlich“.

„Natürlich lässt es sich in keiner Bewegung verhindern, dass Einzelne dabei sind, die den Bogen überspannen, aber das sollte man nicht verallgemeinern.“ Dass die AfD versucht, die Lage der Bauern auszunutzen, um mit billigen Parolen Wähler zu gewinnen, das spüre er auch, sagte Hauk. „Ich bin aber überzeugt, dass es den Landwirten um Fakten, um eine ehrliche Politik und um einen sachlichen Dialog und nicht um rechte Propaganda geht.“

Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) hatte zuvor vor der Gefahr einer Radikalisierung frustrierter Bauern gewarnt. Während die Mehrheit der Landwirte für die Suche nach Kompromissen Verständnis habe, gebe es „leider auch eine Gruppe, die ihre Meinung über alles stellt und sich von Fakten nicht beirren lässt. Und da laufen wir Gefahr, dass sich das radikalisiert und vom rechten Lager unterwandert wird“, sagte Kaniber den „Nürnberger Nachrichten“.