Einwohner und Urlauber auf Mallorca blicken derzeit in einen trüben, bleigrauen Himmel. Schuld sind Asche und Rauch des Großfeuers in Südfrankreich
Löscharbeiten im Département Aude in Südfrankreich (Symbolbild) – inzwischen haben die Rauchschwaden die Balearen erreicht.
Von Michael Maier
Mallorca erlebt diese Woche einen ungewöhnlichen Anblick: Statt des typisch strahlend blauen Sommerhimmels von Juni bis September zeigt sich die Insel unter einer bleigrauen Decke.
Der Grund dafür sind Asche und Rauch des verheerenden Waldbrandes in Südfrankreich im Département Aude, die am Mittwoch die Balearen erreicht haben. Die staatliche Wetteragentur Aemet bestätigte dieses Phänomen und veröffentlichte Satellitenbilder, die die Ausbreitung der Rauchschwaden deutlich zeigen.
Brandrauch zieht von Südfrankreich nach Mallorca
Das Feuer, das als eines der größten in der französischen Geschichte gilt, wütet seit mehreren Tagen im Corbières-Massiv, etwa 30 Kilometer von Narbonne entfernt. Bislang wurden bereits rund 14.000 Hektar Land zerstört. Die Auswirkungen sind tragisch: Eine 60-jährige Frau, die ihr Haus in Saint Laurent de la Cabrerisse nicht verlassen wollte, kam ums Leben. Eine weitere Person aus demselben Ort wird vermisst.
Feuer in Südfrankreich und Kanada – Rauchschwaden über Mallorca
Es ist nicht das erste Mal, dass Mallorca von weit entfernten Bränden betroffen ist. Erst im Juni erreichte Rauch von kanadischen Waldbränden die Insel, nachdem er eine Strecke von etwa 7.500 Kilometern zurückgelegt hatte.
Damals waren neben dem weißlichen Himmel auch spektakuläre rötliche und orangefarbene Sonnenuntergänge zu beobachten. Aktuell brennt es übrigens nicht nur in Südfrankreich im Département Aude, sondern auch an mehreren Orten auf dem spanischen Festland.