Reaktionen zum Spiel VfL Wolfsburg - SC Freiburg (2:2)

dpa Wolfsburg.

Reaktionen zum Spiel VfL Wolfsburg - SC Freiburg (2:2)

Felix Klaus (l) und Mike Frantz stehen enttäuscht auf dem Platz. Foto: Sascha Steinbach/epa Pool/dpa

Oliver Glasner (Trainer VfL Wolfsburg): „Nach dem 2:2 habe ich gedacht: Wie kann ein Tor so fallen? Da waren wir vielleicht noch in der Kabine. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. Und wenn du kurz vor und kurz nach der Pause je ein Tor kassierst, dann hat das psychologisch einen Einfluss auf die Mannschaft. Das hat das Spiel für Freiburg positiv beeinflusst, und bei uns ging es leider in die andere Richtung. Trotzdem muss man sagen: Obwohl wir 2:0 geführt haben, geht der Punkt in Ordnung. Denn Freiburg war nach vorne immer gefährlich. Deshalb kann ich mit diesem Punkt sogar ganz gut leben. Wer weiß, wofür dieser Punkt noch gut ist? Ein Punkt tut nie weniger weh als eine Niederlage. (...) Ich bin der Meinung, dass Freiburg ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht hat. Und wir haben nicht auf dem Niveau gespielt, das wir bisher nach der Corona-Pause gezeigt haben. Wenn man 2:0 und gefühlt sogar 3:0 führt, ist das natürlich bitter. Aber wenn ich die Chancen nach der Pause sehen, kann ich mit dem Punkt gut leben.“

Daniel Ginczek (VfL Wolfsburg): „Zehn Sekunden nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit hatten wir einen riesigen Blackout. Ich hatte bisher noch nie das Glück, dass mir zwei Tore aberkannt wurden. (lacht) Das ist auch eine Premiere für mich, schade. Zumindest haben wir keine Punkte verloren, wir haben Punkte auf Hoffenheim gut gemacht. Natürlich hätten wir das Tor heute sehr, sehr weit aufstoßen können. Das ist uns nicht gelungen. Wir spielen am Dienstag in Gladbach, und da geht es um Champions League und um Europa League für beide Mannschaften.“

(zum Disput mit Christian Streich): „Christian Streich ist sehr emotional im Spiel, ich bin sehr emotional. Klar, da gibt's dann auch mal Wortgefechte. Das haben wir dann in der Halbzeit geklärt, da war nichts Dramatisches. Wie gesagt: Da sind Emotionen im Spiel, es geht hier um Europa. Und da wirft man sich mal Sachen an den Kopf, die dann in der Halbzeit schon geklärt wurden. Also alles gut.“

Wout Weghorst (Doppeltorschütze VfL Wolfsburg): „Wenn wir heute hier drei Punkte geholt hätten, wäre alles gut gewesen. Das war aber nicht so. (....) Wir haben heute einfach nicht gut gespielt, haben einfach nicht unser eigenes Spiel gespielt, sind auch schlecht reingekommen. Nach dem 2:0 sind wir einfach doch ein bisschen zu passiv gewesen. Wir haben die Zweikämpfe heute nicht gut genug angenommen, was eigentlich unsere Stärke ist. Das war zu wenig, das geht einfach nicht! Das war eine Riesenmöglichkeit für uns heute, mit drei Punkten einen Riesenschritt nach Europa zu machen. Und das haben wir verpasst.“

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): „Wir kamen gut in dieses Spiel und wollten gegen eine sehr starke Wolfsburger Mannschaft die Dinge selbst bestimmen. Dass es auf einmal 2:0 stand, war etwas skurril. Was uns geholfen hat: Dass das 3:0 nicht gezählt hat. Daran konnten wir uns emotional hochziehen. Von der 38. Minute bis zum Schlusspfiff haben dann wir eines der besten Spiele dieser Saison gemacht. Ich ärgere mich ein bisschen, denn eigentlich hätten wir das Spiel noch gewinnen müssen.“ (...) „Was ein Vorteil ist: Wenn keine Zuschauer da sind, können wir besser miteinander kommunizieren. Ich war 17 Jahre Jugendtrainer. Das macht mir total Spaß. Aber es darf auf Dauer nicht so sein. Denn es bringt ja nichts, dass wir da allein kicken. Das bringt ja nichts.“

„Also immer spielen wir nicht so gut, ich bin wirklich sehr, sehr zufrieden mit der Leistung. Und ich glaube, die Fans in Freiburg, die vor dem Fernseher saßen, die sind auch sehr zufrieden, weil sie ein tolles Spiel gesehen haben mit einer super Moral, guter Raumaufteilung - toll.“

Lucas Höler (Torschütze SC Freiburg): Wir haben uns viel vorgenommen. Wir wussten, das heute ein entscheidendes Spiel ist. Wenn wir hier verlieren, dann ist Platz sechs weg. Ich denke, jeder von uns war sehr motiviert. Nach dem 0:2 haben wir nicht aufgesteckt und sind zurückgekommen. Und ich denke, dass geht dann auch so in Ordnung. Schade, dass wir nicht noch ein drittes Tor gemacht haben. Aber wir nehmen den Punkt gerne mit. Jeder weiß, wenn wir auf die Tabelle schauen, dass nach oben noch etwas möglich ist. Unser Ziel ist jetzt nicht Europa, aber wir wollen auch nicht einfach um die goldene Ananas spielen. Natürlich wollen wir die Großen ein bisschen ärgern.“

Philipp Lienhart (SC Freiburg): „Die ersten paar Minuten waren richtig gut, wir waren gut im Spiel. Dann haben wir den einen oder anderen Zweikampf verschlafen. Wolfsburg hat ganz schön viel Druck da vorne drin und hat seine Chancen dann auch eiskalt genutzt. Die Mannschaft hat den Glauben nie verloren. Und spätestens nach dem Anschlusstreffer kurz vor der Pause, der uns natürlich auch in die Karten gespielt hat, hat jeder gesehen, dass wir noch mal aufholen können. Die Mannschaft hat dran geglaubt, und wir haben ein gutes Spiel dann gemacht.“

(zu seiner vergebenen Großchance): „Das Tor muss ich machen! Das tut mir richtig leid für die Mannschaft - der muss einfach rein.“