Der rechtsextreme israelische Minister Smotrich nennt Trumps Gaza-Plan einen Fehlschlag. Er wirft dem Vorschlag schwere diplomatische Fehler und falsche politische Signale vor.
Der rechtsextreme Finanzminister Bezalel Smotrich nennt Trumps Gaza-Plan einen Fehlschlag (Archivfoto).
Von red/AFP
Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen scharf kritisiert. In einem langen Beitrag im Onlinedienst X schrieb Smotrich am Dienstag von einem "eklatanten diplomatischen Fehlschlag". Der Plan sei eine Abkehr "von allen Lehren des 7. Oktober", fügte er mit Blick auf den Hamas-Angriff auf Israel vor knapp zwei Jahren hinzu.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte dem Plan Trumps bei einem Besuch im Weißen Haus am Montag zugestimmt. Der 20-Punkte-Plan sieht unter anderem eine Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln im Gazastreifen und einen schrittweisen Abzug der israelischen Armee aus dem Palästinensergebiet vor.
International stieß der Friedensplan auf breite Zustimmung. Dieser sei "die beste Chance auf ein Ende des Krieges" seit dem Hamas-Überfall auf Israel, sagte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach Angaben seines Sprechers bei einem Treffen am Dienstagmorgen mit Angehörigen der deutschen Geiseln der Hamas im Bundeskanzleramt.
Hamas gab bislang keine offizielle Stellungnahme ab
Auch Großbritannien und Frankreich stellten sich hinter Trumps Plan. Acht arabische und muslimische Länder sowie die Palästinensische Autonomiebehörde lobten die Bemühungen des US-Präsidenten für ein Ende des Krieges. Die Hamas gab bislang keine offizielle Stellungnahme ab.
Die Palästinenserorganisation hatte mit ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg ausgelöst. Dabei wurden nach israelischen Angaben 1219 Menschen getötet und 251 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer befinden sich 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas, von denen nach Angaben der israelischen Armee mindestens 25 bereits tot sind.
Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bereits mehr als 66.000 Palästinenser getötet.