Im Heidelberger Stadtteil Ziegelhausen hat sich ein Reh an einen ungewöhnlichen Ort verirrt. Mit Geduld und einigem Kraftaufwand wird das Tier gerettet.
Der Rehbock wird nach seiner Kneipentour in den Wald gefahren.
Von Eberhard Wein
Ungewöhnlichen Besuch hat ein Wirt im Heidelberger Stadtteil Ziegelhausen jetzt erhalten. Unvermittelt stand am Nachmittag ein Rehbock in seinem Restaurant. Das Tier hatte sich offenbar vom nahen Wald in den direkt am Neckar gelegenen Stadtteil verirrt – und war dann in Panik in das Restaurant gelaufen.
Wie ein Sprecher der Stadt Heidelberg mitteilte, gelang es den Besitzern, das Tier in der Toilette einzusperren. Daraufhin verständigten sie die städtische Wildtierbeauftragte, die sich Hilfe holte. Auf einem Film, den die Berufstierrettung Rhein-Neckar später online stellte, ist zu sehen, wie der Stadtjäger Tim Wissutschek und Michael Sehr von der Berufstierrettung das verängstigte Tier aus der Toilettenkabine befreien und mit einem Handtuch über dem Kopf aus dem Restaurant führen. Schließlich wurde der Rehbock in einen Spezialkäfig verfrachtet und in den Wald gebracht. Dort sei das Tier unversehrt freigelassen worden, hieß es. In einem zweiten Video ist zu sehen, wie die Helfer die Käfigtür öffnen und der Rehbock nach kurzer Bedenkzeit ins Unterholz verschwindet.
Nach Angaben der Stadt Heidelberg steigt die Zahl der Wildtiere an, die im städtischen Raum gesichtet werden. Im vergangenen Jahr war die Heidelberger Wildtierbeauftragte 233 Mal im Einsatz. Dabei ging es um Waschbären in Gärten, Wildschweine am Stadtrand oder verletzte Vögel im Straßenverkehr. Vor allem ging es darum, Bürger zu unterstützen, zu beraten und Konflikte mit Wildtieren zu vermeiden.