Mysteriöser Rettungseinsatz: Ein Mann wählt den Notruf. Offenbar ist er in Cannstatt in einen Container eingestiegen und hat tagelang darin ausgeharrt. In Billigheim wird er befreit.
Anscheinend ist ein Mann unbemerkt in einen Wohncontainer gestiegen und darin durchs halbe Land transportiert worden, ehe er Tage später einen Notruf absetzte (Symbolfoto).
Von red/dpa/lsw
Mit einem kuriosen Fall hatten es Rettungskräfte in Billigheim (Neckar-Odenwald-Kreis) zu tun: Ein Mann ist in Stuttgart offenbar unbemerkt in einen Wohncontainer gestiegen und darin durchs halbe Land transportiert worden – bevor er Tage später einen Notruf abgesetzt hat.
Die Odyssee des 60-Jährigen begann wohl auf dem Cannstatter Wasen, wo der Container auf einer Baustelle stand. Wann genau der Mann in den Container stieg, ist laut Polizei unklar. Vor der Abfahrt in Stuttgart war der Container überprüft worden und war leer, aber frei zugänglich. In Billigheim hätte er nach Angaben der Polizei nur über eine Leiter hinein gelangen können. Ebenfalls rätselhaft ist, warum er sich erst am Sonntag meldete. Die Polizei geht davon aus, dass er bereits seit Mittwoch im Container war.
Aus einem Wohncontainer auf dem Gelände einer Containerfirma befreit
Der Mann verständigte sich per Notruf auf Polnisch, wodurch die Kommunikation zunächst erschwert wurde. Einsatzkräfte konnten ihn schließlich in einem Wohncontainer auf dem Gelände einer Containerfirma in Billigheim finden, der auf einem weiteren Container stand. Er war unverletzt, wurde vorsichtshalber aber in ein Krankenhaus gebracht.
Nach Angaben der Polizei befanden sich neben Getränken und Lebensmitteln auch persönliche Gegenstände bei ihm, alles war gefroren. Die Wände des Containers müssen ihn laut Polizei einigermaßen vor der Kälte geschützt haben. Sie versucht nun, die Hintergründe herauszubekommen, ermittelt aber nicht strafrechtlich.