Rückschlag für Gladbach: Freiburg erkämpft sich 1:0-Sieg

Von Von Kristina Puck und Miriam Schmidt, dpa

dpa Freiburg. Lange ist Borussia Mönchengladbach beim SC Freiburg die bessere Mannschaft - ehe ein Wechsel von Trainer Christian Streich die Wende für die Gastgeber bringt. Zwei Platzverweise in der Schlussphase schwächten den Champions-League-Anwärter zusätzlich.

Rückschlag für Gladbach: Freiburg erkämpft sich 1:0-Sieg

Mönchengladbachs Patrick Herrmann und Freiburgs Vincenzo Grifo (l-r.) im Zweikampf um den Ball. Foto: Ronald Wittek/epa/Pool/dpa

Freiburgs Rekordtorschütze Nils Petersen hat Borussia Mönchengladbach eine Chance im Rennen um einen Champions-League-Platz verdorben. Der eingewechselte ehemalige Fußball-Nationalstürmer führte den SC Freiburg am Freitagabend zum 1:0 (0:0) gegen den Königsklassen-Anwärter. Mit einem Kopfball-Aufsetzer bei seiner ersten Aktion erzielte Petersen den einzigen Treffer der Partie (58. Minute).

Zum Auftakt des 30. Spieltags nutzten die Gäste ihre Überlegenheit der ersten Hälfte nicht, um die Konkurrenten unter Druck zu setzen. „Natürlich hätten uns heute Punkte gut getan. Es sind trotzdem noch ein paar Spiele zu spielen, wo wir alles reinwerfen“, sagte Gladbachs Patrick Herrmann. In der Tabelle sind die Gladbacher zunächst weiterhin Vierter, punktgleich mit dem Fünften Bayer Leverkusen.

Stürmer Alassane Plea schwächte seine Mannschaft zudem mit einer Gelb-Roten-Karte (68.) und wird damit das Gastspiel beim FC Bayern München verpassen. Sportdirektor Max Eberl wurde daraufhin mit einer Roten Karte wegen Meckerns von der Ersatzbank geschickt.

Den Freiburgern von Trainer Christian Streich gelang im fünften Spiel nach der Corona-Unterbrechung der erste Sieg. Die Breisgauer dürfen vor allem dank einer starken zweiten Halbzeit damit weiter auf einen Europa-League-Platz schielen. „Wir haben ein ganz, ganz tolles Spiel gemacht“, lobte Streich sein Team. „Es ist einfach toll, dass wir belohnt worden sind gegen eine saumäßig starke Mannschaft.“

Die Gladbacher attackierten früh und dominierten die Partie in der Anfangsphase klar. Aber selbst die wohl größte Chance in einer umkämpften ersten Halbzeit konnte der Champions-League-Anwärter nicht zur Führung nutzen. Nach einem Schuss von Patrick Herrmann verlängerte Florian Neuhaus den Ball ins Netz - stand dabei aber im Abseits (26.). Gut zehn Minuten später war es erneut Neuhaus, der nach Kopfball-Vorlage von Lars Stindl mit einem Lupfer scheiterte.

Trainer Christian Streich trieb seine Freiburger von der Seitenlinie aus engagiert an. Mit großem Einsatz verhinderte sein Team den Rückstand - und hatte kurz vor der Halbzeit sogar die überraschende Chance auf die Führung. Lucas Höler zielte von der Strafraumgrenze aus zu mittig, um Gladbachs Keeper Yann Sommer zu überwinden.

Die erste Chance nach Wiederbeginn gehörte auch dem Sport-Club: Ein Distanzschuss von Nationalspieler Robin Koch strich knapp am Pfosten vorbei - Sommer wäre chancenlos gewesen (49.). Auf der Gegenseite rettete Philipp Lienhart vor dem einschussbereiten Marcus Thuram.

Nach knapp einer Stunde wechselte Streich offensiv - und wurde prompt belohnt. Der eingewechselte Petersen köpfte nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo mit seinem ersten Ballkontakt zur Führung ein. Gladbach war nun gefordert, präsentierte sich offensiv aber längst nicht mehr so überlegen wie noch in der ersten Halbzeit.

Die Gelb-Rote Karte für Plea, der in der ersten Halbzeit wegen Ballwegschlagens verwarnt worden war, schwächte die Gladbacher zusätzlich. Die Freiburger waren nun überlegen und hätten sogar auf 2:0 erhöhen können. Höler scheiterte mit einem Kopfball an Sommer (84.), Grifos Pass bei einer Konterchance war zu schlampig (88.).