Rutschpartie zum Abschluss der Ferien

Am letzten Ferienwochenende bekommen die Schneefreunde doch noch ihren Winterspaß auf den Höhen der Region. Mit den unterschiedlichsten Gefährten stürzen sich Mutige jeden Alters den Abhang hinunter.

Rutschpartie zum Abschluss der Ferien

Im Panoramablick auf Großerlach und den Bike-Park rechts vorne im Bild eröffnet sich die ganze Winteridylle, die am Wochenende die Schneefreunde anlockt. Fotos: A. Becher

Von Simone Schneider-Seebeck

Großerlach/Spiegelberg. Man hatte es nicht zu hoffen gewagt. Doch an diesem letzten Wochenende in den Weihnachtsferien zeigte sich der Winter in voller Pracht – zumindest kurzzeitig. Als am Freitag die ersten Schneeflocken nicht nur zu Boden schweben, sondern sich dort auch zum Verweilen entschließen, wird das schnell genutzt, um mit dem Schlitten zum heimischen Schlittenhügel zu stapfen. Eine etwas matschige Angelegenheit zwar, doch wer weiß, wie lange man sich an der weißen Pracht erfreuen kann. Und tatsächlich sieht es am nächsten Tag gleich wieder anders aus – von so manchem Schneemann zeugt nur noch eine kümmerliche Mohrrübe.

Doch auf den höher gelegenen Gipfeln im Kreis hat sich der Schnee hartnäckig gehalten. Allerdings reicht er noch nicht aus, um alle sportlichen Möglichkeiten nutzen zu können. Naturparkführer Walter Hieber bedauert, dass noch zu wenig Schnee liege, um eine Schneeschuhtour anbieten zu können und empfiehlt, sich bei Interesse auf der Seite waldentdecker.de zu informieren, ab wann das wieder möglich ist. Doch zum Rodeln braucht es nicht viel und so herrscht an den Hängen Winterstimmung, bevor die Ferien sich unbarmherzig dem Ende zuneigen. Das nutzen denn auch zahlreiche Familien, um Schlitten, Poporutscher oder Bob auszupacken.

Beispielsweise beim Skilift Großerlach, der allerdings nicht in Betrieb ist. Mit den unterschiedlichsten Gefährten stürzen sich Mutige jeden Alters den Abhang hinunter. Selbst eine Plastiktüte findet hier Verwendung. Der Spaziergänger hatte sich spontan entschlossen, eine Rutschpartie zu wagen. Und da man eher selten spontan einen Schlitten im Kofferraum herumfährt, greift man eben zu dem, was einem schneetauglichen fahrbaren Untersatz noch am nächsten kommt. Allzu erfolgreich war der Versuch einer rasanten Abfahrt in diesem Fall allerdings nicht, wie man beobachten konnte. Etwas außer Atem ist Familie Buck, die gerade wieder oben angekommen ist. Die Eltern und ihre fünf Kinder sind aus Althütte herübergekommen, um einmal einen anderen Schneehügel auszutesten, obwohl die Schneeverhältnisse daheim vergleichbar seien, wie sie berichten. „Bisschen wenig Schnee, aber es fährt sich gut“, findet Vater Simon Buck. Etwa eine Stunde sind sie schon da. Nach einem Picknick mit Würstchen und Brezeln wagt man auf Schlitten und Poporutschern die Abfahrt. „Das ist ein schöner Ferienabschluss. Wir genießen das Landleben“, so das Fazit der Familie.

Auch wenn der Schnee nicht allzu hoch liegt, zum Bauen verschiedenster Kunstwerke reicht es allemal. Eine Gruppe Kinder versucht sich an einem Wall, doch: „Ist etwas zu anstrengend, alles drumherum zu bauen“, so einer der jungen Baumeister. Deshalb hat man die Schneemauer durch Schlitten ergänzt. „Die Mauer ist ganz stabil“, so der Junge stolz. Er verrät, dass noch weitere Baumaßnahmen in Planung seien.

Schnell saust er bergab undrollt sich gekonnt über die Schulter ab

Auch der ein oder andere Schneemann ist am Weg und am Rand des Hangs zu besichtigen, selbst ein kleines Iglu wurde hier errichtet. Nadine Valeisa ist mit Mann und Kindern aus Schwäbisch Hall herübergekommen. „Es ist richtig traumhaft“, sagt sie begeistert. Vor allem, als sich nun noch die Sonne hinter den Wolken hervorwagt und den Schnee mit goldenen Strahlen übergießt. „Das ist echt Entspannung pur“, findet sie. Ihr Mann teste mit den Kindern die Schanze aus und sie könne Ruhe und Sonne genießen. Überhaupt sieht man am Hang nur fröhliche Gesichter, die diesen Wintertag mit Schnee und Sonne sichtlich genießen. Selbst wenn ein Sturz zu einer blutigen Nase führt, tut das dem Spaß keinen Abbruch. Besonders wagemutig ist Faton Sylaj. Er nimmt mit einem großen Plastikteller ordentlich Anlauf und springt auf den Hang. Schnell saust er bergab und rollt sich gekonnt über die Schulter ab. Der Schnee klebt überall an seinen Kleidern. Ruhiger geht es am Juxkopf zu. Einige Kinder stapfen am Fuß des Hangs mit den Schlitten entlang, eine Gruppe Frauen genießt plaudernd warmen Tee. Langsam versinkt die Sonne und lässt die Unterseite der Wolken zartlila schimmern.

Rutschpartie zum Abschluss der Ferien

Auch ein Kopfstand vor lauter Schneefreude gehört am Wochenende dazu.