„Bluthimmel“ möglich

Saharastaub-Grenze geht mitten durch Stuttgart

Erst wird es gelb, dann weiß: Saharastaub trübt den Himmel, bevor es am Montag im Schwarzwald und auf der Alb zu schneien beginnt. Am Dienstag kommt Schnee bis in die Niederungen.

Saharastaub-Grenze geht mitten durch Stuttgart

Saharastaub im Jahr 2021 über Stuttgart (Archiv).

Von Michael Maier

Ein mildes Lüftchen, schöne Sonnenaufgänge in changierenden Farbtönen von leichtem Gelb bis hin zu Orange oder womöglich auch Blutrot und Violett. Dazu ein lästiger feiner Sand, der sich auf Autos und Fenster legen kann – Saharastaub schwirrt in diesen Tagen auch über Stuttgart herum.

„Durch Staubpartikel entstehen jetzt gelblich gefärbte Aerosole“, erklärt eine Fachmeteorologin vom DWD das Phänomen. Die aktuelle Höhenströmung aus südwestlichen Richtungen sei geradezu prädestiniert, das Material aus der Wüste in unsere Breiten zu führen – verbunden auch mit erhöhter Feinstaubkonzentration und Belastungen für Allergiker.

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Saharastaub: „Sonne kommt kaum durch die Wolken“

Am Samstag könnte die Strömung anhalten, aber bei mittelhohen bis hohen Schleierwolken sei das Phänomen teilweise nicht sehr auffällig. „Die Sonne kommt kaum durch die Wolken“, so der DWD.

Erst Polarlichter, dann Saharastaub

Die Saharastaub-Grenze gehe aktuell durch Stuttgart – mit Sonne im Osten, aber zunehmender Bewölkung und aufziehenden Schauern im Westen und Norden vom Rhein und Schwarzwald her kommend. Dort ist von dem Phänomen gar nichts sichtbar, während die Chancen in anderen Landesteilen nicht schlecht stehen. Leider ist der Sonnensturm mit Polarlichtern inzwischen aber vorbei.

Saharastaub: Wo „Bluthimmel“ möglich ist

Diffuser Sonnenschein und somit spektakuläre Sonnenaufgänge oder –untergänge sind laut DWD am ehesten südöstlich vom Neckar sowie Richtung Donautal, Oberschwaben und Bodensee zu erwarten. Auch Richtung Ostalb ist es am Freitag und Samstag sehr freundlich und ausnahmsweise einmal sonniger als in der Landeshauptstadt.

Spätestens in der Nacht auf Sonntag soll sich der Saharastaub durch die Ausbreitung von Schauern dann auflösen. Am Sonntagmorgen sei nichts mehr davon übrig, prognostiziert der DWD, der nach Frühnebel am Ruhetag in Baden-Württemberg auch freundliche und wolkige Phasen erwartet.

Auf Saharastaub folgt Schnee

In der Nacht auf Montag sollen Schauer aufkommen, dann folgt ein Temperatursturz. Die Schneefallgrenze liege Anfang der Woche bei 600 Metern und sinke am Dienstag dann unter Umständen auf 200-300 Meter – Letzteres aber noch mit Unsicherheiten behaftet.

Die erwarteten Niederschläge könnten also tatsächlich bis in die Niederungen als Schneeregen oder Schnee herunter kommen. In den Höhenlagen von Schwarzwald und Alb wird es definitiv weiß. Manche Quellen erwarten bis zu 20 Zentimeter Neuschnee, auch in den Alpen.