Schlafkapseln sollen Ulmer Obdachlose vor Erfrieren schützen

dpa Ulm. Zwei mobile Schlafkapseln sollen wohnungslose Menschen in Ulm vor dem Erfrierungstod schützen. Die Resonanz auf die sogenannten Ulmer Nester wird in einer mehrmonatigen Probephase wissenschaftlich untersucht, wie Franziska Vogel von der Abteilung für Soziales der Stadtverwaltung mitteilte.

Schlafkapseln sollen Ulmer Obdachlose vor Erfrieren schützen

Im Test: Das „Ulmer Nest“, ein Erfrierungsschutz für Obdachlose im Winter. Foto: Tom Weller/dpa

Es handelt sich um aufklappbare Holzkonstruktionen mit Liegefläche im Inneren. Sie richten sich an Menschen, die bestehende Angebote der Wohnungslosenhilfe wie beispielsweise Übernachtungsheime meiden.

Kritiker beanstandeten im Vorfeld die geringe Höhe und den Mangel an Sanitäreinrichtungen - ebenso die Optik des Erstentwurfs, die an einen Sarg erinnere. Der Erstentwurf sei überarbeitet, viel massiver und in schönen Farben gestaltet worden, sagte Vogel.

Wohnungslose selbst hätten das Projekt bei einer Vorstellung durchweg positiv aufgenommen. Die Stadt will mehrere Standorte testen, die weder mitten im öffentlichen Geschehen noch völlig abgeschieden liegen. Ein „Ulmer Nest“ wurde zum Projektstart am Alten Friedhof aufgestellt.

Die Schlafkapseln sind als Überlebensschutz für die Dauer einer Nacht angelegt. Vogel: „Grundsätzlich ist unser Ziel, dass obdachlose Menschen auch wieder in eigenem Wohnraum unterkommen.“

Schlafkapseln sollen Ulmer Obdachlose vor Erfrieren schützen

„Ulmer Nest“: Der Notausgang ist geöffnet um einen Einblick in das Innere zu bekommen. Foto: Tom Weller/dpa

Schlafkapseln sollen Ulmer Obdachlose vor Erfrieren schützen

Zugeklappt: Ein Prototyp des „Ulmer Nestes“. Foto: Tom Weller/dpa