Schroeder zu „Querdenken“-Auftritt: Pflicht eines Satirikers

dpa/lsw Stuttgart. Der für seinen provokativen Auftritt auf der „Querdenken“-Demo in Stuttgart oft gelobte Kabarettist Florian Schroeder sieht sich vor allem in einer politischen Verantwortung. „Es ist die Pflicht eines Satirikers in dieser Zeit, genau so eine Aktion zu nutzen, um damit ein Stück Aufklärung zu betreiben“, sagte Schroeder in einem Interview mit SWR3 am Montagmorgen. Sein Auftritt vor mehreren Hundert Kritikern der Corona-Auflagen am vergangenen Samstag sei eine einmalige Kunstaktion gewesen.

Schroeder zu „Querdenken“-Auftritt: Pflicht eines Satirikers

Kabarettist Florian Schroeder. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv

Schroeder (40) war nach eigenen Angaben auf die Bühne der Auflagen-Kritiker gekommen, um „die Grenzen ihrer Meinungsfreiheit“ auszutesten. Für seine ersten Äußerungen hatte er noch Applaus bekommen, wie ein Video zeigt, das Schroeder in seinem eigenen Youtube-Kanal verbreitete. Die Begeisterung des Publikums war allerdings schnell umgeschlagen, als sich Schroeder zunehmend deutlicher für das Tragen von Masken und das Einhalten von Abstand stark machte.

„Ich wollte testen, ob die Verfechter der Meinungsfreiheit auch mit Meinungsfreiheit umgehen können“, sagte Schroeder am Montag im SWR-Radio. Er zeigte sich optimistisch, trotz der Buhrufe auch einige Demonstranten oder andere Auflagenkritiker erreicht zu haben. „Es gibt in unserer Gesellschaft ganz viele, die nicht so ganz wissen, ob da vielleicht nicht doch etwas dran ist an diesen Verschwörungstheorien“, sagte Schroeder. Aus dieser „Gruppe von Menschen, die auf der Kippe sind“, habe er vielleicht den einen oder anderen überzeugen können.

Die Teilnehmer der Kundgebung in Stuttgart forderten am Samstag ein Ende der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen, mit denen die Gefahr einer Übertragung des Coronavirus reduziert werden soll. Die Veranstalter von „Querdenken 711“ sprachen von 5000 Teilnehmern, die Polizei zählte mehrere Hundert.