Schulz für Urwahl des nächsten Kanzlerkandidaten

Ex-SPD-Chef: Wettbewerb würde Partei „inhaltlich beleben“

Berlin /AFP - Der frühere SPD-Vorsitzende Martin Schulz hat für eine Urwahl des nächsten SPD-Kanzlerkandidaten geworben. Eine Urwahl würde die SPD stärken und „inhaltlich beleben“, sagte der 2017 unterlegene Kanzlerkandidat dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Der Auswahlprozess um die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel an der CDU-Spitze sei ein gelungenes Beispiel: „Die CDU ist einen sichtbar neuen Weg gegangen. Das war innovativ, spannend und demokratiefördernd.“

„Wenn Personen mit ihren Programmvorstellungen im Wettbewerb antreten, dann wird es richtig spannend“, sagte Schulz weiter. „Wir in der SPD sollten deshalb nicht verzagt sein und spätestens zur nächsten Bundestagswahl in einer Urwahl den Spitzenkandidaten bestimmen.“ Sorgen um mögliche negative Effekte eines solchen Entscheides mache er sich nicht, sagte der frühere Präsident des Europaparlaments. Schon die Mitgliedervoten zu einer möglichen Regierungsbeteiligung hätten der SPD gutgetan. Schulz hatte in der Vergangenheit bereits Urwahlen zur SPD-Parteispitze gefordert, was allerdings auf Skepsis unter anderem bei Andrea Nahles gestoßen war. Nahles war im April auf einem Parteitag zur SPD-Chefin gewählt worden.